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Freiwilliges Soziales Jahr im politischen Bereich gefragter

Die passende Ausbildungsstelle oder den perfekten Studienplatz zu finden, ist nicht leicht. Um sich vorab auszuprobieren, nutzen einige Menschen den Freiwilligendienst - auch in wenig bekannten Sparten.

11.08.2020, 06:13

Magdeburg (dpa/sa) - In diesem Jahr haben sich mehr Menschen in Sachsen-Anhalt für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im politischen Bereich beworben als zuvor. Rund 60 junge Männer und Frauen seien bislang an einer der Stellen interessiert gewesen, sagte die Lydia Probst vom Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Landesverein (IJGD) in Magdeburg. Das waren einige mehr als im Vorjahr. Einer der Gründe für den leichten Anstieg könne die Corona-Krise sein. Junge Menschen, die eigentlich ins Ausland wollten und dies aufgrund der Pandemie nicht könnten, suchten möglicherweise nun kurzfristig eine Stelle im Inland. Insgesamt gebe es in diesem Jahr 28 Plätze. Nur vier seien noch offen, so Probst.

Das FSJ im politischen Bereich sei eine sehr kleine Sparte innerhalb der verschiedenen Freiwilligendienste, erklärte Probst. Neben der Politik-Ausrichtung gibt es die klassischen FSJ-Stellen - etwa in Pflegeeinrichtungen, Kliniken oder Kitas. Aber auch Dienste im Kulturbereich mit dem Schwerpunkt Denkmalschutz - etwa in Museen - seien möglich, sagte Anja Maske vom IJGD. Für den bevorstehenden Zyklus ab August und Septemberg bewarben sich rund 150 junge Menschen - rund 20 mehr als im Vorjahr. Alle 23 Stellen seien besetzt, so Maske.

Darüber hinaus sind den Angaben zufolge auch Freiwilligendienste im Sport und im Bereich Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit möglich. Abseits der eher sozial ausgerichteten Angebote gebe es auch noch das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), sagte Simone Waade vom IJGD. Interessierte können sich den Angaben zufolge im Tierschutz, der Landschaftspflege oder nachhaltigen Unternehmen engagieren. Derzeit seien allerdings keine Stellen mehr frei, erklärte die Zuständige. Insgesamt gebe es 126 Plätze für ein FÖJ. Die meisten Bewerber und Bewerberinnen würden eine Stelle in der Nähe ihres Heimatortes bevorzugen, sagte Waade. Früher sei das anders gewesen.

Welche Dienste besonders gefragt seien, variiere. "Einsatzstellen mit Profilen, die thematisch gerade viel in den Medien auftauchen, werden mit leichter Tendenz bevorzugt", sagte Probst weiter. Das Freiwillige Soziales Jahr im politischen Bereich sei ein Dienst, den die Freiwilligen sehr bewusst wählten. Sie können den Angaben zufolge in Verwaltungen, Interessenvertretungen oder bei Parteien unterkommen. Auch in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn gibt es für September eine Stelle. Meist hätten die Bewerber und Bewerberinnen das Abitur. Generell seien die Freiwilligendienste eine beliebte Variante, um den Übergang von schulischer zu beruflicher Ausbildung zu überbrücken.