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Gardelegen wirbt wieder mit Stipendium um Lehrernachwuchs

Neue Lehrer braucht das Land - daher greift die Stadt Gardelegen nun schon zum dritten Mal zu einem ungewöhnlichen Mittel: dem "Gardelehrer"-Stipendium.

18.06.2020, 15:12

Gardelegen (dpa/sa) - Um junge Lehrerinnen und Lehrer anzulocken, schreibt die Stadt Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel) erneut das Stipendium "Gardelehrer" aus. Bis zum 15. September können sich Lehramtsstudentinnen- und Studenten dafür bewerben, wie die Initiatoren am Donnerstag mitteilten. Die Stipendiaten erhalten 300 Euro im Monat. Im Gegenzug dazu verpflichten sie sich, sich nach ihrem Studium in Gardelegen als Lehrer zu bewerben und mindestens so lange dort zu arbeiten, wie sie zuvor Geld erhalten haben.

Lehrerbedarf gebe es im Ort eigentlich in allen Fächern und in jeder Schulform, sagte die Bürgermeisterin von Gardelegen, Mandy Schumacher (SPD). Daher wurde 2018 das Stipendium ins Leben gerufen.

Derzeit werden vier Studentinnen und Studenten gefördert. Der erste "Gardelehrer", Pascal Mattheis, hat sein Studium in Halle erfolgreich abgeschlossen und macht seit April sein Referendariat im Gardeleger Ortsteil Mieste. Um sich zu bewerben, müsse man aber nicht in Sachsen-Anhalt studiert haben, hieß es. Wie viele Stipendiaten es dieses Jahr geben werde, hänge von der Zahl der Bewerber ab, sagte die Vorsitzende des Sozialausschusses im Stadtrat Gardelegen, Sandra Hietel (CDU).

In Sachsen-Anhalt besteht seit einigen Jahren ein spürbarer Lehrermangel an den Schulen. Das liegt ebenso an steigenden Schülerzahlen wie daran, dass das Land jahrelang kaum einstellte und das Durchschnittsalter der Lehrer jetzt vergleichsweise hoch ist. Es gehen daher überproportional viele Lehrerinnen und Lehrer in den Ruhestand. Allerdings ist der Bedarf an Pädagoginnen und Pädagogen bundesweit hoch. Sachsen-Anhalt muss bis 2030 einem Expertengutachten zufolge jedes Jahr rund 730 Lehrerinnen und Lehrer einstellen, um den Personalmangel einzudämmen.

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