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GEW: Lernen in den Sommerferien vernünftiger Mittelweg

16.07.2020, 05:03

Magdeburg (dpa/sa) - Die Lehrergewerkschaft GEW hat die Lösung für freiwilliges Lernen in den Sommerferien in Sachsen-Anhalt als vernünftigen Mittelweg bezeichnet. Die Vorgaben seien für die Schulen relativ offen formuliert, sagte GEW-Chefin Eva Gerth der Deutschen Presse-Agentur. Die Schulen könnten damit pragmatisch umgehen. So sei vorgesehen, dass die Schülerinnen und Schüler vor allem in der ersten und der letzten Ferienwoche auch gemeinsam mit ihren Lehrern über Lernstoff und Aufgaben sprechen könnten. Damit bleibe für alle Beteiligten genügend Raum für Erholung und Urlaub.

Der Donnerstag ist der erste Tag der Sommerferien in Sachsen-Anhalt. Damit ist ein Schuljahr beendet, das wegen der Corona-Pandemie von wochenlangen Schulschließungen, Lernen von zuhause und eingeschränktem Unterricht geprägt war.

Die GEW sowie Schüler- und Lehrervertreter hatten bereits in den vergangenen Monaten mehrfach darauf hingewiesen, dass durch die Corona-Maßnahmen Schulstoff liegen bleibt und die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich gut zuhause lernen konnten.

Sachsen-Anhalt hatte bereits in den zweiwöchigen Pfingstferien im Mai freiwillige Lernangebote organisiert, damit Kinder und Jugendliche Schulstoff aufholen können. Jeder fünfte Schüler beteiligte sich. Dieses Mal soll es hauptsächlich digitale Lernangebote im Internet geben. Experten haben dafür Aufgaben für mehrere Fächer zusammengestellt. Im Gegenzug sollen die Lehrerinnen und Lehrer für Fragen ihrer Schülerinnen und Schüler erreichbar sein. Zudem sind auch Lernangebote in den Schulen selbst geplant.

Unabhängig von diesen Zusatzangeboten geht Bildungsminister Marco Tullner (CDU) davon aus, dass zum Start des neuen Schuljahrs zunächst weitere coronabedingte Lernlücken geschlossen werden müssen. Wenn es keine größeren Änderungen bei den Corona-Regeln gibt, soll die Schule ab Ende August wieder im Normalbetrieb starten.

GEW-Landeschefin Gerth verwies darauf, dass es noch kein Konzept gebe, wie das Infektionsrisiko in den Schulen dann gering gehalten werden soll. "Nach jetzigem Stand haben wir dann an den Schulen nichts mehr, was sonst an Hygieneregeln gilt: Keine Maskenpflicht, keine Abstandsregeln, kein Testsystem." Zwar gebe es derzeit nur wenige Corona-Fälle in Sachsen-Anhalt, das könne nach der Urlaubszeit und den Sommerferien aber auch wieder anders sein. "Es ist noch nichts sicher und klar, wir erwarten aber vom Bildungsministerium einen Plan."