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Harz-Region ohne Besucheransturm

Am letzten Wochenende vor der 15-Kilometer-Begrenzung für Menschen aus Corona-Hotspots gibt es in Sachsen-Anhalt wieder viele Neuinfektionen. Im Harz herrscht Traumwetter, aber kein Ansturm.

10.01.2021, 15:01

Magdeburg/Wernigerode (dpa/sa) - Am letzten Wochenende vor Inkrafttreten der neuen Corona-Eindämmungsverordnung mit noch mehr Einschränkungen hat es in Sachsen-Anhalt 1560 neue Corona-Fälle gegeben. 890 seien am Samstag und 670 am Sonntag registriert worden, teilte das Sozialministerium in Magdeburg mit. Allerdings waren am Sonntag keine Zahlen aus dem Landkreis Börde in die tägliche Statistik eingeflossen. Das soll am Montag passieren, hieß es.

Insgesamt waren mit Stand vom Sonntagmittag 8159 Menschen aktiv mit dem Coronavirus infiziert. 205 Intensivbetten sind mit einem Covid-19-Patienten belegt, 117 davon werden beatmet. Bisher sind 890 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Unterdessen sind bereits 21 914 Menschen geimpft worden, 1115 davon am Samstag.

Der Sieben-Tage-Wert stieg laut Ministerium landesweit auf 227,31 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner. Im Burgenlandkreis, dem Saalekreis und der Stadt Halle lag dieser Wert über der 300er-Marke. Spitzenreiter ist den Angaben zufolge der Burgenlandkreis mit 352,82. In Sachsen-Anhalt gelten inzwischen sieben Landkreise und zwei kreisfreie Städte als Corona-Hotspots. Sie liegen über der kritischen Marke von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Magdeburg hat aktuell mit 107,34 den niedrigsten Wert.

Ein Wochenendausflug in den tief verschneiten Harz war für viele Sachsen-Anhalter die vorerst letzte Möglichkeit für einen Besuch in dem Mittelgebirge. Denn ab Montag dürfen Bewohner von Gebieten mit besonders hohen Coronazahlen einen Radius von 15 Kilometern um ihren Wohnort nur verlassen, wenn sie einen triftigen Grund dafür haben. Touristische Ausflüge zählen nicht dazu. Dennoch war es im Harz, anders als am vergangenen Wochenende, relativ entspannt und nicht überlaufen. "Wir haben keine Störungen, merken aber deutlich, dass mehr da sind als am Samstag", sagte ein Sprecher des Polizeireviers Harz in Halberstadt am Sonntag. Es sei zu beobachten, dass sich die Menschen zunehmend "mit viel Augenmerk" bewegten, weshalb es nur selten zu Ermahnungen mit Blick auf die Hygienevorschriften und Abstandsregeln oder großen Menschenansammlungen komme.

Am vergangenen Wochenende war es im tief verschneiten Oberharz wegen eines riesigen Besucherandrangs zu teils chaotischen Verhältnissen gekommen. Verstopfte Straßen, überfüllte Parkplätze und zugeparkte Wege prägten das Bild, etwa rund um den Wernigeröder Ortsteil Schierke am Fuße des Brockens. "Diesmal war alles ganz entspannt", sagte Andreas Meling, Geschäftsführer der Wernigerode Tourismus GmbH. "Die Parkmöglichkeiten in Schierke waren am Sonntag zu etwa 40 Prozent ausgelastet." Gut 1000 Parkplätze stehen laut Meling in Schierke zur Verfügung, unter anderem in einem neu gebauten Parkhaus.

In der kommenden Woche wird nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zunehmend kälter. Dauerfrost, Neuschnee und Wind seien zu erwarten.

Corona-Statistik des Sozialministeriums