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IG Metall kritisiert Führung nach Sachsenring-Bike-Insolvenz

19.11.2020, 17:28
Daniel Karmann
Daniel Karmann dpa

Sangerhausen (dpa/sa) - Nach dem Insolvenzantrag des Fahrradbauers Sachsenring Bike in Sangerhausen hat die Gewerkschaft IG Metall die Geschäftsführung kritisiert. Es sei ärgerlich, dass Firmenchef Stefan Zubcic sich nicht rechtzeitig der Verantwortung gestellt habe, sagte die Geschäftsführerin der IG Metall Halle-Dessau, Almut Kapper-Leibe, am Donnerstag laut Mitteilung. Die rund 130 Beschäftigten warteten noch auf ihre Oktoberlöhne. Bereits seit Sommer 2019 sei es regelmäßig zu unvollständigen und verspäteten Zahlungen gekommen.

Zuvor war bekannt geworden, dass Sachsenring Bike Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht in Halle angemeldet hat. Der Coburger Unternehmer Zubcic hatte die Fahrradfertigung im Süden Sachsen-Anhalts 2017 aus der Pleite heraus übernommen, und den traditionsreichen Namen Mifa durch den bekannten Herstellernamen des DDR-Autos Trabant, Sachsenring, ersetzt.

Für das Mifa-Fahrradwerk in Sangerhausen ist es bereits die dritte Pleite in sechs Jahren. "Es ist bitter für die Beschäftigten, dass nach den Insolvenzen der Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke AG 2014 und der Mifa Bike Gesellschaft 2017 nun der nächste Unternehmer einzig große Worte, aber kein tragfähiges Konzept vorweisen konnte", kommentierte Kapper-Leibe von der IG Metall.

Die Produktion vor Ort soll zunächst weiterlaufen, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Philipp Hackländer mitteilte. Parallel werde nach einem Investor gesucht, um den Betrieb langfristig zu erhalten.