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Integrationskurse: Verpflichtete Teilnehmer warten Monate

25.05.2019, 11:00

Berlin/Magddeburg(dpa/sa) - Wer in Sachsen-Anhalt einen Integrationskurs machen muss, wartete zuletzt 7,3 Monate auf den Start. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Filiz Polat hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 2016 lag die durchschnittliche Wartezeit noch bei 3,8 Monaten. Der Bundesdurchschnitt lag 2018 bei 8,1 Monaten (2016: 4,3 Monate).

Der "frühe und effektive Zugang zu Deutschkursen" habe herausragende Bedeutung, unterstrich Polat, die auch Sprecherin der Grünen-Fraktion für Migration und Integration ist. Lange Wartezeiten für einen Integrationskurs verbauten Perspektiven.

Integrationskurse umfassen Sprach- und Orientierungskurse, bei denen es unter anderem um Geschichte, Rechtsordnung und Werte geht. Der Standardkurs umfasst 600 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten im Sprach- und 100 Einheiten im Integrationsteil, also insgesamt 525 Stunden. Wer neu zugewandert ist und kein oder nur wenig Deutsch beherrscht, kann von den Behörden zur Teilnahme verpflichtet werden. Das gilt auch für Ausländer, die Hartz IV bekommen und für Asylbewerber, die staatliche Unterstützung bekommen. Für bestimmte Zuwanderer und Asylbewerber ist die Teilnahme freiwillig. Für Menschen, die einen Anspruch haben, aber nicht mitmachen müssen, lag die Wartezeit im Schnitt 2018 bei 5,2 Monaten.

Bei den verpflichteten Teilnehmern war die durchschnittliche Wartezeit in Bremen mit 11,4 Monaten am längsten, vor dem Saarland mit 11,2 Monaten und Niedersachsen mit 10 Monaten. Am schnellsten kamen die Teilnehmer in Mecklenburg-Vorpommern (6,5 Monate), Brandenburg (6,6 Monate) und Thüringen (6,8 Monate) dran.

Bamf zu Integrationskursen

Bundesinnenministerium zu Integrationskursen