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Inzidenz im Burgenlandkreis steigt auf über 300

09.12.2020, 13:55

Naumburg (dpa/sa) - Der Sieben-Tage-Wert bei den Corona-Neuinfektionen im Burgenlandkreis ist erstmals über die Marke von 300 gestiegen. "Die allgemeine Lage ist beängstigend", sagte Landrat Götz Ulrich (CDU) am Mittwoch. Da lag der Wert bei exakt 300,82 Infizierten pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Damit verzeichnet der Landkreis im Süden Sachsen-Anhalts landesweit weiterhin die höchste Inzidenz.

Am Dienstag betrug sie laut Sozialministerium landesweit 133,23. Besonders in den Verbandsgemeinden An der Finne sowie Droyßiger-Zeitzer-Forst war das Infektionsgeschehen im Burgenlandkreis mit Inzidenzen von je rund 581 dramatisch.

Auch die Lage im Schlachtbetrieb Tönnies in Weißenfels bleibt problematisch. Derzeit seien 272 Mitarbeiter des Betriebs infiziert, berichtete Ulrich. Die Infektionsketten seien vor allem auf private Kontakte und solche in den Unterkünften zurückzuführen, nicht auf das Werk selbst. Vor einer Woche waren 171 Tönnies-Beschäftige mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.

Angesichts der angespannten Situation gebe es permanent Reihentests für die gesamte Belegschaft, sagte Ulrich. Zudem würden im Schlachtbetrieb unangekündigte Kontrollen stattfinden. Darüber hinaus gebe es Quarantäne-Kontrollen in den Unterkünften und es seien bereits weitere Räumlichkeiten für die Angestellten angemietet worden. Tönnies beschäftigt neben Mitarbeitern aus der Region auch Ausländer. Dem Landrat zufolge arbeiten rund 2100 Menschen am Standort in Weißenfels. Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) forderte vom Unternehmen, die separate Unterbringung der Angestellten auszubauen.

In den Kliniken des Kreises spitzt sich die Lage ebenfalls zu. Laut dem Landkreis gibt es zwar freie Intensivbetten, die Auslastung steige jedoch. Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen wurden die Besuchsmöglichkeiten in Alten- und Pflegeheimen zuletzt eingeschränkt. Pflegebedürftige dürften nur noch einen Besucher pro Tag empfangen. Nur wer nach einem Antigen-Schnelltest ein negatives Testergebnis vorweisen kann, dürfe die Einrichtung betreten. Das Tragen einer FFP-2-Maske ist verpflichtend.

Auch für Gottesdienste und religiöse Veranstaltungen gelten in dem Landkreis neue Regeln. So ist das Singen und das Spielen von Blasinstrumenten in geschlossenen Räumen künftig verboten. Die Regeln gelten zunächst bis zum 10. Januar befristet. Verstöße können mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Allgemeinverfügung Nr. 22 Burgenlandkreis vom 8. Dezember