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Kinderpornografie: Erneut Durchsuchungen in mehreren Ländern

Gleich zwei Mal schlugen in dieser Woche die Ermittler in Deutschland in großem Stil wegen Kinderpornografie zu. Bei zahlreichen Verdächtigen gab es Durchsuchungen. Die Justiz will klar machen, dass das Netz keineswegs anonym ist.

28.01.2021, 13:31
Carsten Rehder
Carsten Rehder dpa

Bamberg/Magdeburg (dpa) - Erneut hat es in mehreren Bundesländern eine konzertierte Aktion wegen Kinderpornografie gegeben. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag berichtete, wurden Wohn- und Geschäftsräume von zehn Verdächtigen in fünf Ländern durchsucht. In Sachsen-Anhalt gab es demnach einen Verdächtigen im Bereich der Staatsanwaltschaft Magdeburg

Erst am Dienstag hatte es eine bundesweite Razzia bei 66 Beschuldigten wegen Kinderpornografie gegeben. Die beiden Verfahren haben nach Angaben der Ermittler aber nichts miteinander zu tun.

Bei der erneuten Durchsuchungsaktion sei am Mittwoch "umfangreiches Beweismaterial" sichergestellt worden, insbesondere Computer, Smartphones und Datenträger. Außer in Bayern und Sachsen-Anhalt wurden auch Gebäude in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen durchsucht.

Bei den Verdächtigen handelt es sich um zehn Männer im Alter von 33 bis 71 Jahren. Die Ermittler vermuten, dass sie zwischen 2017 und 2020 in Internetforen und über andere Kommunikationsgruppen die pornografischen Bilder mit Kindern ausgetauscht haben. Das Polizeipräsidium in München kam im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen einen 49-Jährigen auf die Spur der anderen Männer.

Geführt werden die Ermittlungen von dem bayerischen Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet. Die Justiz hatte die Spezialeinheit erst vor vier Monaten bei der Zentralstelle Cybercrime in Bamberg installiert. "Mit der koordinierten Aktion soll einmal mehr verdeutlicht werden, dass sich Straftäter auch in der vermeintlichen Anonymität des Internets nicht vor Strafverfolgung sicher fühlen können", sagte Oberstaatsanwalt Thomas Goger.

Die vorangehende Durchsuchungsaktion wurde von Köln aus koordiniert. Es handelt sich um Folgeermittlungen rund um den Kindesmissbrauchskomplex in Bergisch Gladbach. Dort waren im Haus eines Mannes Unmengen kinderpornografischer Daten gefunden worden, die im großen Stil getauscht worden sein sollen.

© dpa-infocom, dpa:210128-99-206998/4

Mitteilung zur Razzia