1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Land: Halbe Million Euro für mobile Löschwasserbehälter

Land: Halbe Million Euro für mobile Löschwasserbehälter

Mit jedem niederschlagsarmen Monat steigt die Gefahr von Flächenbränden. Die brechen oft da aus, wo keine Wasserleitungen verlaufen. Die Kommunen sollen sich nun mit mobilen Wasserbehältern ausstatten, das Land übernimmt den Großteil der Kosten.

23.06.2020, 13:03

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt stellt den Kommunen zusätzliches Geld für die Anschaffung mobiler Löschwasserbehälter bereit. "Wir kümmern uns und stellen kurzfristig 540 000 Euro bereit, damit die faltbaren Behälter schnellstmöglich angeschafft werden können", teilte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) am Dienstag mit. "Die mobilen Löschwasserbehälter werden von unseren Feuerwehren mit ihren landesweit 32 000 Kameradinnen und Kameraden zur Bekämpfung von Flur- und Waldbränden benötigt."

Die Förderung steht demnach für alle Landkreise und die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau zur Verfügung. Das Land will Behälter mit einem Fassungsvermögen von 5000 bis 53 000 Litern fördern und 90 Prozent der Kosten übernehmen. Die restlichen 10 Prozent sollen die Kommunen zahlen, die normalerweise komplett für die Ausstattung der Feuerwehren aufkommen müssen. Die entsprechenden Bescheide sollen in den kommenden Tagen an die Kreise gehen.

Die großen faltbaren Kunststoffbecken, die an überdimensionierte Planschbecken erinnern, können kurzfristig an schlecht zugänglichen Stellen aufgebaut und befüllt werden. Die Becken sollen die Einsatzkräfte dann mit Löschwasser versorgen, während die Löschfahrzeuge schon neues Wasser besorgen fahren. Mit der größten Variante der Bassins könne man zum Beispiel mehrmals einen Hubschrauberaußenbehälter mit Wasser befüllen, so das Innenministerium.

Die Feuerwehren in Sachsen-Anhalt hatten bemängelt, dass Löschwasser in Sachsen-Anhalt gerade in abgelegenen Landschaften wie Wäldern oder Weiden oft Kilometer weit entfernt ist. Gerade in solchen Gegenden brachen zuletzt immer öfter Flächenbrände aus. Besonders angespannt ist die Situation nördlich der Elbe und in der Gegend um Dessau-Roßlau.

Wie kompliziert Brände an schwer zugänglichen Stellen sind, hatte sich erst Ende Mai gezeigt, als ein kleines Waldstück im Harz bei Thale in Brand geriet. Das Feuer hatte eine überschaubare Größe, war aber an einem Hang weit entfernt der nächsten Löschwasserstelle ausgebrochen. Anfang Juni stellte das Land der Feuerwehr in Schierke, einem Ortsteil von Wernigerode, dann bereits zwei der mobilen Behälter zu Verfügung.

Die nun bereitgestellte halbe Million Euro stammt aus dem laufenden Landeshaushalt. Insgesamt will Sachsen-Anhalt in diesem und im kommenden Jahr 28 Millionen Euro für den Brandschutz ausgeben. Die Summe sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, heißt es aus dem Innenministerium. So habe das Land zwischen 2011 und 2020 insgesamt knapp nur 42 Millionen Euro ausgegeben.

Neben den Löschwasserbehältern, die jeder Kreis nach Bedarf selbst anschaffen soll, beschafft das Land gerade weitere Feuerwehrfahrzeuge. Jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt soll bis Ende 2021 ein geländegängiges Spezialfahrzeug bekommen, das auch während der Fahrt Wasser abgeben kann. Das Land übernimmt dabei 87,5 Prozent der Kosten.