Lange Hälse: Giraffentag im Magdeburger Zoo
Der Magdeburger Zoo hat ein Auf und Ab der Gefühle durchgemacht. Giraffenkuh Femke brachte ein totes Junges zur Welt und starb kurz danach. Dann gab es eine Überraschungsgeburt. Am Freitag wird nun der Welt-Giraffentag gefeiert.
Magdeburg (dpa/sa) - Eleganz pur: Die Rothschild-Giraffen im Magdeburger Zoo gehören zu den seltenen Arten, die auch noch in freier Wildbahn leben. Sie sind auch für manche Überraschung gut. Beim Welt-Giraffentag können sich Besucher am Freitag über die Lage der Tiere in freier Natur informieren. Nur noch rund 1400 Rothschild-Giraffen leben nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) in der Wildnis.
Im Magdeburger Zoo leben drei Rothschild-Giraffen - zwei Kühe und ein Überraschungsbaby. Der junge Giraffenbulle kam Anfang des Monats zur Welt - und ist am Freitag auch zu sehen. Niemand im Zoo hatte bemerkt, dass Mutter Shani trächtig war. Weil sie ihren Nachwuchs nicht annahm, wird der er von Pflegern mit der Flasche großgezogen. Am Welt-Giraffentag können Besucher mit den Pflegern sprechen - und sie alles fragen, was sie über Giraffen wissen möchten.
An einem Info-Stand wird aber auch über die dramatische Lage der Giraffen informiert. In den vergangenen 30 Jahren haben sich die Bestände nach IUCN-Angaben um bis zu 40 Prozent verringert. Insgesamt gibt es nur noch knapp 70 000 Giraffen aller Arten in der Natur - Tendenz sinkend. Die Organisation stufte die Giraffe deshalb 2016 von "gefährdet" auf "bedroht" hoch. Demnach werden die Lebensräume der größten Landsäugetiere kleiner, Menschen dringen immer weiter in ihre Territorien ein.
Auch Wilderer machen nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF Jagd auf Giraffen: Wunderheiler verbreiten demnach den Aberglauben, dass Giraffenknochen gegen Aids helfen können. Heute leben die Tiere nur noch südlich der Sahara, vor allem in den Grassteppen Ost- und Südafrikas.
Im Magdeburger Zoo leben schon seit 1991 Giraffen. Er beteiligt sich am Europäischen Zuchtprogramm für die Tierart. Damit soll garantiert werden, dass die Eltern genetisch weit voneinander entfernt sind. Ausgewildert werden Giraffen derzeit aber nicht, wie eine Sprecherin des Zoos sagte.
Der Magdeburger Zoo hat mit seinen Giraffen zuletzt einiges durchgemacht: Kuh Femke starb im Mai, nachdem sie ein totes Junges zur Welt gebracht hatte. Auch der Vater des verstorbenen Jungen war bereits im September 2018 tot in seiner Stallbox aufgefunden worden. Und Femkes Mutter Fleur musste Ende 2017 nach einem Kreislaufzusammenbruch eingeschläfert werden.
Pressemitteilung vom Magdeburger Zoo