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Linke fordert Schulsozialarbeiter an jeder Schule

Die Linke fordert Schulsozialarbeiter an jeder Schule in Sachsen-Anhalt.

Von Alexander Walter 18.09.2017, 15:41
Die Landesvorsitzende der Partei Die Linke von Sachsen-Anhalt, Birke Bull. Foto: Peter Endig/Archiv
Die Landesvorsitzende der Partei Die Linke von Sachsen-Anhalt, Birke Bull. Foto: Peter Endig/Archiv dpa-Zentralbild

Magdeburg l Die Linke will,  dass jeder der knapp 770 Schulen in Sachsen-Anhalt künftig wenigstens ein Schulsozialarbeiter zur Verfügung steht. „Die Fachkräfte können dazu beitragen, den hohen Anteil von Schulabbrechern im Land zu senken“, begründete die bildungspolitische Sprecherin Birke Bull-Bischoff am Montag in Magdeburg.
In Sachsen-Anhalt hatte zuletzt fast jeder zehnte Schulabgänger keinen Abschluss, bundesweit ist das einer der schlechtesten Werte. Über das Programm „Schulerfolg sichern!“ arbeiten derzeit bereits rund 400 Schulsozialarbeiter an 370 Schulen im Land. Das 2008 erstmals aufgelegte Programm habe den Bildungserfolg der Schüler verbessert, sagte Bull-Bischoff. „Eine Anschlussfinanzierung ist allerdings fraglich“, betonte sie. Das Geld für das aktuelle Programm kommt vor allem aus EU-Mitteln, Sachsen-Anhalt beteiligt sich.
Nach den Plänen der Linken soll das Land die Finanzierung bis 2021 vollständig übernehmen und die Zahl der Stellen in zwei Schritten im Verleich zu heute verdoppeln. Dafür sollen 2019 zunächst Mittel für 400 Sozialpädagogen bereitgestellt werden. Bis 2021 soll Geld für weitere 400 Stellen hinzukommen. „Es geht uns um die flächendeckende Versorgung“, betonte Bull-Bischoff. Insgesamt rechnet die Fraktion mit Kosten von 50 Millionen Euro jährlich. Das Geld will die Linke insbesondere durch Umschichtungen im Haushalt zur Verfügung stellen.
Das Bildungsministerium reagierte zurückhaltend auf den Vorschlag: „Die Landesregierung verfolgt das Ziel, auch über das Jahr 2020 hinaus, Sozialarbeit an Schulen sicherzustellen“, sagte Sprecher Stefan Thurmann. Notwendige Gespräche zur Finanzierung und zum Einsatzort der Schulsozialarbeiter würden rechtzeitig vor Ablauf der Förderperiode geführt.