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Mann soll aus Haft Frauen als Drogenkuriere angeworben haben

24.05.2019, 12:42

Frankfurt/Main/Wiesbaden/Halle (dpa/sa) - Aus einer Gefängniszelle im westafrikanischen Ghana soll ein 49 Jahre alter Deutscher nichtsahnende Frauen als Drogenkuriere angeworben haben. Der in Ghana wegen Drogenhandels zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilte Mann wurde kürzlich nach Deutschland abgeschoben und am Frankfurter Flughafen bei der Einreise festgenommen, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Freitag mitteilte. Gegen ihn bestand ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Halle.

Vorausgegangen waren umfangreiche Ermittlungen in Deutschland, Afrika und Südamerika. Bereits 2014 waren die Ermittler auf einen Mann aufmerksam geworden, der über soziale Medien Frauen ansprach, die auf eine Liebesbeziehung zu einem Europäer hofften. Außerdem wurde ihnen ein Verdienst von mehreren tausend Euro in Aussicht gestellt, wenn sie angebliche Designerkleidung aus Südamerika nach Europa oder Afrika transportierten.

Tatsächlich erhielten die so angeworbenen Frauen minderwertige Ware, in der Kokain versteckt war - zum Teil mehrere Kilogramm. "Die so als Drogenkuriere eingesetzten Frauen erlebten spätestens bei ihrer Festnahme eine böse Überraschung", hieß es. Der Mann soll auf diese Weise in mindestens neun Fällen zwei bis vier Kilogramm Kokain geschmuggelt haben.

Bereits 2015 führten die Ermittlungen auf die Spur des 49-Jährigen. Als der Mann vor knapp zwei Wochen nach Verbüßung seiner Haftstrafe aus Ghana eintraf, gab es gleich die nächste Festnahme. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Mitteilung BKA