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Mehr Drogentote in Sachsen-Anhalt: Auch durch Legal Highs

In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viele Menschen an den Folgen ihres Rauschgiftkonsums gestorben wie 2014. Erstmals gab es auch Todesfälle durch so genannte Legal Highs.

28.04.2016, 13:18

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Drogentoten 2015 stark angestiegen. Mit 13 Toten habe sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in seinem Jahresbericht zur Rauchgiftkriminalität am Donnerstag mit. 2014 waren es sechs Tote gewesen. Gründe für diese Entwicklung konnte das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht nennen. Solche Schwankungen lassen sich schwer erklären, sagte ein LKA-Sprecher.

Klar beobachten lasse sich hingegen, dass die meisten Todesfälle 2015 auf Heroinkonsum zurückzuführen seien, so der Sprecher. Ebenfalls häufig zum Tod führten demnach die Einnahme von Kokain und Crystal Meth, häufig in Kombination mit anderen Substanzen.

Darüber hinaus habe es in Sachsen-Anhalt erstmals zwei Todesfälle durch so genannte Legal Highs gegeben. Dabei handelt es sich um meist in Privathaushalten hergestellte Produkte, die Betäubungsmittel oder ähnlich wirkende chemische Wirkstoffe enthalten, die auf den Verpackungen nicht angegeben werden. Legal Highs seien bei Polizeikontrollen enorm schwer erkennbar, sagte der Sprecher, da es sich bei vielen Inhaltsstoffen um legale Substanzen handele, zum Beispiel Badesalze.

Im bundesdeutschen Vergleich gab es in Sachsen-Anhalt jedoch sowohl rein nach den Zahlen als auch bezogen auf die Einwohnerzahl wenig Drogentote: Nur in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind 2015 weniger Menschen an den Folgen ihres Rauschgiftkonsums gestorben. Insgesamt beträgt die Zahl der Drogentoten in Deutschland laut BKA-Angaben 1126, das sind 18,8 Prozent mehr als 2014. Die meisten Toten stammen, genau wie in den Vorjahren, aus Bayern.

BKA-Jahresbericht zur Rauschgiftkriminalität