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Mehr Windenergie trotz weniger Windräder in Sachsen-Anhalt

09.04.2020, 10:14
Klaus-Dietmar Gabbert
Klaus-Dietmar Gabbert zb

Magdeburg (dpa/sa) - Der Ausbau der Windenergie in Sachsen-Anhalt ist nach zwei Jahren der Stagnation in diesem Jahr wieder in Fahrt gekommen - und das obwohl die Zahl der Anlagen gesunken ist. Nach vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, wurden im ersten Jahresviertel 13 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 39,7 Megawatt im Land in Betrieb genommen. Nur in Brandenburg (24 neue Anlagen) und Nordrhein-Westfalen (17) gingen im gleichen Zeitraum mehr neue Windräder ans Netz.

Gleichzeitig wurden in Sachsen-Anhalt 15 alte Anlagen stillgelegt - die brachten es zusammen allerdings auf eine Leistung von nur 10 Megawatt. Darüber hinaus wurden im ersten Quartal neun weitere Anlagen mit einer Gesamtleistung von 32 Megawatt genehmigt. In den vergangenen beiden Jahren war der Ausbau der Grünen Energie ins Stocken geraten. Im ersten Quartal 2019 und im ersten Quartal 2018 waren je nur zwei neue Anlagen in Sachsen-Anhalt ans Netz gegangen. In den Jahren davor hatten mit 20 (2016) und 28 (2017) neuen Anlagen pro erstem Quartal deutlich mehr neue Windräder den Betrieb aufgenommen.

Die Branche ist dementsprechend auch mit dem aktuellen Tempo des Ausbaus noch nicht zufrieden. "Wir sind weit weg von dem, was die Branche leisten könnte", sagte der Präsident des Bundesverbands Windenergie, Hermann Albers, der dpa. "Der energiewirtschaftlich und klimapolitisch viel zu geringe Zubau gefährdet die Ziele der Bundesregierung und führt direkt in die Ökostromlücke." Als Hauptgründe für die Ausbaukrise gelten lange Genehmigungsverfahren für Windparks und zu wenig ausgewiesene Flächen. Zudem gibt es vor Ort teils heftige Proteste gegen Windräder.