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Minister Müller: Abfall-Zusammenarbeit mit Russland ausbauen

28.11.2019, 10:57

St. Petersburg (dpa) - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller will die Zusammenarbeit bei der Abfallwirtschaft in Russland zwischen beiden Ländern deutlich ausbauen. "Das wird ein langfristiger Prozess, bei dem auch die Bevölkerung mitgenommen werden muss", sagte der CSU-Politiker bei der deutsch-russischen Rohstoffkonferenz in St. Petersburg am Donnerstag. Auch die gesetzlichen Grundlagen fehlten, die würden noch erarbeitet. Es gebe schon Pilotprojekte, bei denen mit deutscher Expertise und technischem Know-how Mülltrennung eingeführt werden soll - zum Beispiel in der Provinzstadt Woronesch.

Die russische Regierung hat für das kommende Jahr eine landesweite Reform der Müllwirtschaft angekündigt. So soll es erstmals verpflichtend werden, Müll zu trennen. Dutzende neue und moderne Müllverbrennungsanlagen werden gebaut. Russland will dafür mehr als 300 Milliarden Rubel (4,26 M rd Euro) investieren.

Die jährliche Rohstoff-Konferenz findet bereits zum 12. Mal statt. An dem Forum nahm auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), teil.

Vor den Toren der Hauptstadt Moskau mit offiziell zwölf Millionen Einwohnern gibt es zahlreiche Abfalldeponien. Immer wieder regt sich Protest, weil die Regierung aus Sicht der Bewohner zu wenig dagegen unternimmt. Pläne für eine gigantische Deponie für den Moskauer Müll im Gebiet Archangelsk im Norden Russlands stoßen auf Widerstand der lokalen Bevölkerung.

"Ich sehe es sehr positiv, dass das jetzt ein zentrales Thema geworden ist", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. Müll werde nicht mehr deponiert und wild verbrannt. "Das haben wir bis zum Ende der 1960er Jahre auch in Deutschland gemacht." Russland müsse im Bereich der Kreislaufwirtschaft ähnlich wie in Deutschland umdenken.

Rohstoff-Konferenz