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Nach Tumult in Asylbewerberunterkunft: Schwangere in Klinik

05.04.2020, 11:43

Halberstadt (dpa/sa) - Nach einer Auseinandersetzung in Sachsen-Anhalts zentraler Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt hat sich die Lage wieder beruhigt. Dies teilten Polizei und Landesverwaltungsamt am Sonntag mit. Eine schwangere Bewohnerin, die ihn die Tumulte am Vortag verwickelt worden war, wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, wo sie zur Beobachtung blieb. Bei Untersuchungen wurden bei ihr und dem Kind zunächst keine Verletzungen festgestellt, wie ein Polizeisprecherin in Magdeburg sagte.

Die knapp 850 Bewohner stehen seit Ende März wegen eines Corona-Falls unter Quarantäne. Am Samstag hatten etwa 50 von ihnen nach Angaben der Polizei aufgestellte Zäune zwischen zwei Unterkunftsgebäuden umgeworfen. Dabei soll es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Wachpersonal und Bewohnern gekommen sein, wie die Polizeisprecherin mitteilte. Es sei niemand verletzt worden. Zunächst hieß es vom Landesverwaltungsamt, etwa 100 bis 150 Menschen seien dabei gewesen, als die Zäune umgeworfen wurden. Die Begrenzungen wurden wieder aufgestellt.

Eine Gruppe von Flüchtlingen hatte sich auch über das Essen beschwert. Nun kündigte das Landesverwaltungsamt eine verbesserte Versorgung mit Essen und Hygieneartikeln an. Oberste Priorität habe die medizinische Sicherheit der Bewohner, sagte Sprecherin Denise Vopel. Zudem sollen für Bewohner Telefonkarten besorgt und die Internet-Anbindung verbessert werden.

Der Flüchtlingsrat in Sachsen-Anhalt hatte mehrfach die Unterbringung der Menschen in Halberstadt (Landkreis Harz) kritisiert. Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus wurde davor gewarnt, die mehr als 800 Bewohner auf engstem Raum zu belassen.

Ein 27-Jähriger war laut Landesverwaltungsamt positiv getestet worden, als er nach Halle verlegt worden war. Er kam in Halle unter Quarantäne.

Mitteilung Flüchtlingsrat zur Quarantäne der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber