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Ostbeauftragter: Ländlichen Raum nicht vernachlässigen

13.06.2019, 05:03

Berlin (dpa) - Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, wirbt angesichts der schrumpfenden Bevölkerung im Osten für Strukturförderung im ländlichen Raum. "Die Erhebung belegt sehr deutlich: Ursache des massiven Bevölkerungsverlusts ist die schlechte Entwicklung im Osten nach der Teilung unseres Landes", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). "Das verursacht einen Teil des Frustes und der gesellschaftlichen Probleme heute."

Die seit dem Mauerfall 1989 bestehende Möglichkeit, gefahrlos den Wohnort zu wechseln, sei aber auch "Ausdruck der angestrebten und gewollten Freiheit", sagte Hirte. Er "unterstütze ausdrücklich die Forderung", bei der staatlichen Strukturförderung "den ländlichen Raum nicht zu vernachlässigen".

Die Einwohnerzahl in Ostdeutschland ist einer Erhebung des ifo-Instituts zufolge auf den Stand des Jahres 1905 zurückgefallen. Zugleich leben auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik so viele Menschen wie nie zuvor, wie das Institut in Dresden am Mittwoch mitteilte. Von 1949 bis zum Mauerbau 1961 hatten zahlreiche gut ausgebildete Menschen den Osten verlassen. In der DDR stagnierten dann die Einwohnerzahlen - während der Westen auch durch Zuwanderung dazugewann. Der nächste große Einschnitt im Osten folgte dann laut ifo-Institut durch die Abwanderung nach 1989. Vor der deutschen Teilung hätten sich Ost- und Westdeutschland dagegen nahezu parallel entwickelt.