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Sachsen-Anhalt öffnet Schulen, Kitas, Friseure und Baumärkte

Vor allem Kinder und Jugendliche bekommen in Sachsen-Anhalt nun etwas Normalität im Alltag zurück. Doch nicht nur Schulen und Kitas öffnen im März.

01.03.2021, 08:19
Caroline Seidel
Caroline Seidel dpa

Magdeburg (dpa/sa) - Zehntausende Schülerinnen und Schüler kehren im März nach mehreren Monaten Lernen von Zuhause wieder in ihre Klassenzimmer zurück: Von Montag an gibt es für alle Jahrgänge wieder regelmäßigen Präsenzunterricht. Gleichzeitig endet auch der Notbetrieb in den Kindertagesstätten und fast alle Familien können ihre Kinder wieder wie gewohnt betreuen lassen. Lediglich im Burgenlandkreis bleiben Schulen und Kitas wegen des überdurchschnittlich hohen Infektionsgeschehens weiterhin im Notbetrieb. Alle anderen Kreise liegen unter dem Grenzwert von 200 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern und Woche und dürfen ihre Einrichtungen öffnen.

An den Grundschulen bekommen die Kinder täglichen Präsenzunterricht in festen Klassen mit fest zugeteilten Lehrkräften. Die älteren Jahrgänge werden in Gruppen geteilt und lernen im Wechsel abwechselnd in der Schule und zuhause.

Zuvor hat das Land für Lehrerinnen und Lehrer der staatlichen Schulen sowie zahlreiche Erzieherinnen und Erzieher an Horten und Kitas Corona-Schnelltests ausgeliefert. Vor dem Schulstart können sich die Kolleginnen und Kollegen freiwillig selbst auf das Virus testen. Für Schülerinnen und Schüler gibt es wegen der rechtlichen Hürden für Minderjährige bisher noch kein Testangebot an staatlichen Schulen. Das Land will künftig Selbsttests anbieten. Wann genau, ist offen.

Vertreter des Landesschülerrats, der Lehrergewerkschaft GEW sowie Politikerinnen und Politiker der mitregierenden SPD und Grünen dringen auf eine baldige intensive Teststrategie für die Schülerinnen und Schüler. Zudem beginnen einige Kommunen bereits damit, pädagogisches Personal von Grund- und Förderschulen, Horten und Kitas gegen das Coronavirus zu impfen. Den Anfang machte am Freitag das Jerichower Land, am Dienstag will Magdeburg starten.

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) dringt derweil darauf, dass Sachsen-Anhalt alle Lehrkräfte unabhängig von der Schulform bevorzugt impft. Er habe grundsätzliche Bedenken, ob eine Unterscheidung nach Grundschule und weiterführender Schule sinnvoll sei, schrieb Tullner in einem Brief an Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Er verwies auf Baden-Württemberg, das bereits entschieden hat, das Impfangebot auf alle Lehrerinnen und Lehrer auszuweiten. Zuvor hatte sich auch GEW-Landeschefin Eva Gerth für eine entsprechende Regelung ausgesprochen. Auch an weiterführenden Schulen seien Kollegen nah an den Schülerinnen und Schülern dran und hätten bis auf Masken und Lüften keine Schutzmöglichkeiten, sagte sie.

Parallel zur Öffnung der Schulen und Kitas hebt Sachsen-Anhalt zudem mehrere Schließungsanordnungen auf: So dürfen nicht nur Friseursalons und Fußpflegestudios wieder öffnen, sondern auch Baumärkte, Gärtnereien, Blumenläden sowie Fahr- und Flugschulen. Für alle gelten strenge Hygiene-Auflagen, etwa Maskenpflicht, vorherige Terminvereinbarungen und ähnliches.

In Sachsen-Anhalt wie bundesweit wurde das öffentliche Leben seit November weitgehend heruntergefahren, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Im Vergleich zum Jahreswechsel ist die Zahl der neuen Fälle und der Covid-Patienten auf der Intensivstation deutlich gesunken. Sachsen-Anhalt gehört aber weiterhin zu den Bundesländern, die am stärksten vom Coronavirus betroffen sind.

© dpa-infocom, dpa:210228-99-630965/5