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Sachsen kündigt weitere Corona-Lockerungen ab 6. Juni an

Sachsen war bei den Corona-Beschränkungen schon bisher freizügiger als andere Bundesländer. Nun will das Land die Zügel weiter lockern. An ein paar grundlegenden Dingen wird sich aber nichts ändern.

26.05.2020, 12:57

Dresden (dpa/sn) - Sachsen will die Einschränkungen in der Corona-Krise ab 6. Juni weiter lockern. Das teilten Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Dresden mit. Maßnahmen wie Abstandsgebot und Maskenpflicht bleiben, Kontaktbeschränkungen sollen etwa bei Familienfeiern aber erleichtert werden. Auch Busreisen sollen wieder möglich sein. Endgültig will das Kabinett in der kommenden Woche darüber befinden. Zuvor soll es eine Anhörung geben.

Köpping hatte bereits im Vorfeld einen Wechsel im Umgang mit Corona-Einschränkungen angekündigt. Anstelle von Verboten soll es künftig Gebote geben. So plant Sachsen Erleichterungen für den Besuch von Alten- und Pflegeheimen: "Wir wollen mit der neuen Verordnung eine Ermöglichungshaltung schaffen", sagte Köpping.

Man wisse jetzt viel über die Krankheit und Übertragungswege, rechtfertigte Kretschmer die weiteren Lockerungen. Es gebe ein niedriges Infektionsrisiko im Freistaat, in neun Landkreisen von Montag auf Dienstag keine neuen Infektionen mehr. Deshalb sei es richtig, den "Staat weiter zurückzunehmen" und die Eigenverantwortung der Menschen zu stärken: "Mehr Eigenverantwortung, weniger staatliche Vorgaben, weniger Verbote", fasste Kretschmer das Motto zusammen.

Nach einer Phase der Vorsicht gehe es nun um Sicherheit und Stabilität. Mit der neuen Verordnung könne sich jeder darauf vorbereiten, was bis Ende Juni gilt. "Ich empfinde, die Dinge, die wir gemeinsam zu tragen haben, als zumutbar", sagte Kretschmer. Der Mundschutz werde weiter für den öffentlichen Nahverkehr oder den Einzelhandel gelten: "Es bringt uns zusätzliche Sicherheit."

Familienfeiern sollen in Sachsen wieder in einem größerem Rahmen möglich sein - im Gespräch sind hier 50 Leute. Es gehe darum, wie viele Menschen die Gesundheitsämter im Bedarfsfall nachverfolgen können. Ob es weitere Erleichterungen bei Kontakten gibt, ist noch Gegenstand der Debatte. Grundsätzlich ist Köpping auch dafür, solche Dinge bundesweit einheitlich zu regeln.

Kretschmer versicherte, dass sich die sächsische Regierung bei all ihren Entscheidungen von Experten beraten lasse. Es wäre wünschenswert, wenn das von Kritikern der Maßnahmen respektiert würde. Der Ministerpräsident lud zu einem Runden Tisch an diesem Donnerstag in die Staatskanzlei ein, wo auch Kritiker der Maßnahmen zu Wort kommen sollen.