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"Tuesday for Future": Länder investieren in Wissenschaft

34 Millionen Euro für einen Neubau, jährlich mehr als 12 Millionen für Forschung zu Biodiversität: Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen investieren in die Wissenschaft - und demonstrieren dabei Einigkeit.

09.07.2019, 13:36

Leipzig (dpa) - Wie steht es um das Insektensterben? Wie vielfältig muss ein gesunder Wald sein? Und wie wirken sich Wetterextreme wie die Trockenheit im vergangenen Jahr auf das Ökosystem aus? Fragen rund um das Thema Artenvielfalt sollen auch zukünftig am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) behandelt werden. 12,5 Millionen Euro jährlich fließen dafür ab 2024 aus Staatskassen in die Einrichtung mit Sitz in Standorten Halle, Jena und Leipzig - denn dann endet die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die die Einrichtung bisher hauptsächlich finanzierte.

Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange und die Wissenschaftsminister von Sachsen-Anhalt und Thüringen, Armin Willingmann und Wolfgang Tiefensee (alle SPD) unterzeichneten am Dienstag eine gemeinsame Erklärung. Es sei ein "Tuesday for Future", sagte Tiefensee in Anspielung auf die Bewegung "Fridays for Future". Die nachhaltige Förderung des iDivs sei auch eine Maßnahme für die Nachhaltigkeit der Menschheit. Stange betonte zudem die Bedeutung der Wissenschaft für die Politik. "Biodiversität ist zu einem Menschheitsthema geworden", sagte die Ministerin.

"Unser Planet verarmt zunehmend", sagte Christian Wirth, Geschäftsführer des iDiv. Die globalen Auswirkungen und Entwicklungen etwa des Artenschwunds werden am Zentrum erforscht. An den Standorten arbeiten etwa 260 Menschen aus 30 Nationen, darunter circa 190 Wissenschaftler. Hinzu kommen mehr als 120 Mitgliedern, die an den Hochschulen sowie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) arbeiten.

Zusätzlich zum geplanten jährlichen Zuschuss unterstützt Sachsen das iDiv bei zwei Neubauten. Die Kosten dafür belaufen sich auf mehr als 40 Millionen Euro. Zudem sollen der Vereinbarung nach jährlich je 1,5 Millionen Euro von den Universitäten in Leipzig, Halle-Wittenberg und Jena sowie etwa 2 Millionen Euro vom UFZ kommen.

Auch das 1991 gegründete Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung selbst machte am Dienstag einen Schritt vorwärts: Im Beisein von Stange und Willingmann sei der Grundstein für einen Neubau für rund 170 Mitarbeiter gelegt worden, teilte das UFZ mit. Auf einer Fläche von etwa 4600 Quadratmetern sollen auf dem Leipziger Gelände Labore und Büros für Forscher entstehen, die sich mit den Themen Chemikalien in der Umwelt sowie Umwelt- und Biotechnologie beschäftigen.

Das Gebäude soll 2022 fertiggestellt werden. Die Kosten liegen den Angaben nach bei rund 34 Millionen Euro, die vom Bund sowie den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt kommen. Am UFZ arbeiten insgesamt mehr als 1000 Mitarbeiter, darunter fast 900 in Leipzig. Die übrigen Beschäftigten verteilen sich auf die Standorte Halle, Magdeburg, Bad Lauchstädt und Falkenberg.

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