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Verstärkung für Sachsen-Anhalts Polizei: erste Hilfspolizisten

Die Personaldecke bei der Polizei ist zu dünn und zu kurz. Das sagt Innenminister Stahlknecht schon länger. Bislang fehlten die Finanzen für eine Verstärkung. Unter der neuen Koalition soll sich alles ändern.

27.04.2016, 11:45

Magdeburg (dpa/sa) - Die Polizei in Sachsen-Anhalt wird verstärkt. Insgesamt 100 rasch ausgebildete Hilfspolizisten sollen in diesem und im kommenden Jahr ihre Arbeit aufnehmen, wie Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) am Mittwoch in Magdeburg sagte. Die ersten 20 Frauen und Männer unterzeichneten in der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord ihre Verträge. Sie sollen Temposünder aufspüren und Schwerlasttransporte begleiten. Hinzu kommt: Im kommenden Jahr werde das Land gemäß dem Koalitionsvertrag 700 Polizeianwärter einstellen, sagte Stahlknecht weiter. Das ist eine beispielhafte Einstellungsserie. Es gehe jetzt darum, auch so viele geeignete Bewerber zu finden.

Für den auf zwei Jahre befristeten Job als Hilfspolizist hatten sich laut Polizeipräsident Andreas Schomaker 169 Frauen und Männer beworben. Unter den 20 Eingestellten seien Handwerker ebenso wie Hochschulabsolventen oder Menschen aus kaufmännischen Berufen. Die Altersspanne reicht von 24 bis 50 Jahren. Sie übernehmen in diesem Land eine sehr wichtige Aufgabe, weil sie ein Teil dazu beitragen werden, dass die Innere Sicherheit gewährleistet ist, sagte Stahlknecht. Die zwei Jahre seien für die Hilfspolizisten auch eine Bewährungszeit - im Anschluss stehe ihnen eine vollwertige Polizeiausbildung offen oder auch eine weitere Beschäftigung in der Verwaltung.

Die Hilfspolizisten, die auf der Basis einer geplanten Gesetzesänderung bald in Wachpolizei umbenannt werden sollen, sehen auf den ersten Blick wie normale Polizeibeamte aus - es fehlen aber die Schulterklappen. Innenminister Stahlknecht sagte dazu: Es ist auch nicht erforderlich, dass man sie von außen zwingend unterscheidet. Und: Sie sollen ja auch eine gewisse Amtsautorität ausstrahlen und dafür ist auch die Uniform gut geeignet.

Die Hilfspolizisten werden von Montag an bei der Landesbereitschaftspolizei ausgebildet. Rechtliche Grundlagen sollen ihnen ebenso beigebracht werden wie der Umgang mit den Blitz-Geräten. Allein sollen die Frauen und Männer nicht unterwegs sein, denn ihre Befugnisse sind stark beschränkt. Sie dürfen etwa keine Verkehrsteilnehmer stoppen oder kontrollieren. Sie sollen stets mit erfahreneren, voll ausgebildeten Polizeibeamten unterwegs sein.