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Soziale Arbeit Hilfe für Bedürftige fordert Ideen

Die Unterstützung von Bedürftigen macht einen Teil der Arbeit des DRK-Kreisverbandes Wanzleben aus.

Von Constanze Arendt-Nowak 23.06.2020, 01:01

Wanzleben l Die „Corona-Notverordnungen“ und die damit verbundenen Einschränkungen für das alltägliche Leben stellen auch die Tafel des DRK-Kreisverbandes Wanzleben vor eine große Herausforderung. Wie Stephan Dill, Abteilungsleiter Hilfsgesellschaft, Kinder, Jugend und Soziales beim DRK-Kreisverband Wanzleben sagt, ist es oft schwierig, den Besuchern – darunter Bedürftige aus sozial benachteiligten Bereichen und mit Migrationshintergrund – die Notwendigkeit von Abstand und Maskenpflicht zu vermitteln. Zudem wird die Situation selbst in einem großen Saal schnell beengt, wenn neben den gepackten Standardpaketen noch Produktauslagen eingerichtet werden, damit die Bedürftigen sich Waren aussuchen können. Das sind Hintergründe, die begründen, dass die Ausgabe der Tafel im Sozialen Zentrum „Alter Bahnhof“ seit mehreren Wochen schon im Freien stattfindet. Dazu wurden Pavillons und Bierzeltgarnituren angeschafft.

Ein weiterer Aspekt, der für Schwierigkeiten sorgt, ist der Rückgang von Tafel-Spenden von Supermärkten und Discountern, nachdem sich die Bevölkerung gerade zu Anfang der Corona-Zeit mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs eingedeckt hat. „Diese sind bei weitem nicht ausreichend, die aktuellen und zukünftigen Bedarfe zu decken“, so Stephan Dill. Grundnahrungsmittel wie Zucker, Mehl, Nudeln werden vom DRK hinzugekauft um die Basisversorgung der sozial Benachteiligten zu verbessern.

Dabei helfen auch die Fördermittel von der Aktion Mensch in Höhe von etwa 34.100 Euro. Sie werden beim Zukauf eingesetzt, helfen aber auch bei anderen Maßnahmen. So fallen beispielsweise Kosten für die jetzt deutlich erweiterten Hygienemaßnahmen und Vorkehrungen zum Schutz der Mitarbeiter und Bedürftigen an. Zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen und die regelmäßige Verwendung von Mund-Nasen-Schutz setzen auch Anschaffungen voraus. Außerdem helfen die Fördermittel auch, um die Deckung von Personal- und Mietkosten zu unterstützen, denn durch fehlende Aktionen und Angebote hat der DRK-Kreisverband auch Einnahme-Verluste zu verbuchen. Private Spenden sind ebenso zurückgegangen.

Stephan Dill und sein Team wissen aber auch, dass gerade jetzt insbesondere sozial schwache Personen aus Hochrisikogruppen, also höheren Alters oder mit Vorerkrankungen, zusätzliche und unkomplizierte Unterstützung brauchen. Um Abhilfe zu schaffen, werden auch die bewilligten Fördermittel aus dem bundesweiten DRK-Corona-Nothilfefonds in Höhe von 13.600 Euro gezielt eingesetzt. So konnte der Kranken- und Behindertenfahrdienst sein Mobilitätsangebot aufstocken. „Der mobilen-sozialen Hilfsdienst bietet einen kostenlosen Einkaufsservice, der zum Beispiel auch die Abholung von Medikamenten oder Paketen von der Post umfasst. Zu dem können Menschen aus den Hochrisikogruppen, wenn sie über keinen eigenen Pkw verfügen, den Fahrdienst nutzen, um das erhöhte Ansteckungsrisiko in Bussen und Bahn zu vermeiden“, nennt Stephan Dill konkrete Beispiele.

Die Tafel hat die Auslieferung von Tafelpaketen und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs erweitert und versorgt nun fast 50 Prozent mehr Bedürftige mit der mobilen Tafelausgabe.