2. Bundesliga Analyse: Warum der FCM heimschwach ist
Der 1. FC Magdeburg lässt zu viel auf eigenem Platz liegen. Doch das fängt Blau-Weiß bislang in der Fremde ganz gut auf und punktet dort viel häufiger. Die Volksstimme blickt nun auf die Heimschwäche.

Magdeburg - Auswärts hui, zu Hause pfui? Das könnte mancher Beobachter zumindest meinen, wenn er beim 1. FC Magdeburg etwas genauer auf den Statistikzettel blickt. Dort fällt nämlich auf: Auf fremden Plätzen präsentiert sich der Aufsteiger deutlich besser. Abseits der MDCC-Arena holte die Elf von Trainer Christian Titz bisher in zwölf Spielen 16 der insgesamt 24 Punkte. Im eigenen Stadion verbuchte sie dagegen in zehn Partien nur acht Zähler und ist damit das schlechteste Team.
Titz relativierte allerdings sowohl eine Auswärtsstärke oder gar eine Heimschwäche beim Zweitliga-Aufsteiger . „Ich will das gar nicht in Verbindung stellen, weil ich nicht glaube, dass es so ist“, meinte der 51-Jährige. Dafür nennt er aber dennoch einen Grund, warum es bei den Elbestädtern punkt- und ergebnistechnisch daheim aktuell noch so sehr hakt. „Wir haben einiges liegen gelassen in den Heimspielen, in denen wir auch viele Dinge gut gemacht haben“, betonte der Coach.
Mohammed El Hankouri hat auch keine konkrete Erklärung dafür, warum im eigenen Wohnzimmer bislang nur zwei Siege und zwei Remis geholt wurden. „Wir machen das, was wir immer tun“, berichtete der 25-Jährige, der über die tausenden Fans des FCM zuletzt in Hannover (2:1) ergänzte: „Wenn du diese Unterstützung hast im Auswärtsspiel, dann gibt dir das einen zusätzlichen Schub.“
Es liegt auch am Auftreten der Gegner
Doch die Unterstützung erhalten die Blau-Weißen auch in ihrer Heimstätte. Dort treten die Gegner, die auf eigenem Platz dagegen teilweise mehr mitspielen, Druck ausüben und dem FCM dadurch Räume zum Umschalten bieten, aber weitestgehend defensiver auf. Sie setzen also vorwiegend auf Kompaktheit, ziehen sich zurück und lassen den FCM gewähren.
Deshalb kommt die Titz-Elf im eigenen Stadion durchschnittlich mit 63,5 Prozent auf den höchsten Ballbesitzanteil des Unterhauses (auswärts auf den zweithöchsten mit 58,9 Prozent). Doch die Kontrolle kann auch zu Aussetzern führen. Darauf spekulieren die Gegner und waren mit dieser Marschroute in der MDCC-Arena auch recht erfolgreich. Dies bekam Blau-Weiß in dieser Serie mehrfach zu spüren.
„Das ist uns in den Heimspielen zu oft passiert“
„Die Spiele sind sehr eng. Man trifft auf Mannschaften, gegen die Kleinigkeiten ein Spiel entscheiden können“, erklärte Christian Titz, der feststellte: „Das ist uns in den Heimspielen zu oft passiert.“ Die Gelegenheit, die dürftige Heimbilanz aufzupolieren, bietet sich bereits Freitagabend. Dann gastiert der 1. FC Kaiserslautern (18.30 Uhr/Sky) in der MDCC-Arena. Auf eigenem Platz will der FCM die Zähler behalten. Und somit zu Hause „einiges wiedergutmachen“, sagte Kapitän Amara Condé.
Doch damit die Punkte an der Elbe bleiben, darf der Aufsteiger eben keine gravierenden Fehler machen. „Daran werden wir arbeiten und uns vorbereiten, dass wir es besser machen können“, bekräftigte Titz. Für El Hankouri liegt der Schlüssel zum Erfolg dagegen in der „Kombination aus unserem Spiel und den unterstützenden Fans“. Sie werden ihrem Team gegen den FCK wieder zur Seite stehen. Und darauf hoffen, dass Blau-Weiß etwas holt.
Denn nur so wird die Heim-Statistik aufgebessert. Und nur so entfernt man sich von den Abstiegsrängen. Weil klar ist: Einige Konkurrenten im Tabellenkeller sammeln daheim fleißig Punkte. So betont Spielführer Condé: „Wir möchten vor unseren Fans zeigen, dass wir zu Hause eine Macht sind. Das haben wir in dieser Saison noch nicht wirklich geschafft. Aber das sollte unser Anspruch sein.“