1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg
  6. >
  7. Bertram ordnet sich beim 1. FC Magdeburg dem Teamerfolg unter

FCM Bertram ordnet sich beim 1. FC Magdeburg dem Teamerfolg unter

Wenn der 1. FC Magdeburg am Samstag um 14 Uhr zum Heimspiel den FSV Zwickau in der MDCC-Arena begrüßt, könnte es gut sein, dass Sören Bertram zunächst wieder auf der Bank Platz nimmt. Mit seiner neuen Rolle als Ergänzungsspieler hat sich der Linksfuß arrangiert.

Von Kevin Gehring 15.04.2021, 22:15

Magdeburg. Sören Bertram brüllte seine Freude lautstark heraus. Die Freude über den jüngsten 2:0-Auswärtssieg bei Hansa Rostock, den vierten Dreier in Folge. Die Freude über seinen ersten Treffer nach fast drei Monaten, mit dem er den Überraschungscoup an der Ostsee erst perfekt gemacht hatte. Die Freude, über den famosen Lauf des 1.FC Magdeburg, der vor dem Drittliga-Duell gegen den FSV Zwickau (14 Uhr / Magentasport) seit sechs Spielen unbesiegt ist und damit die Abstiegsränge verlassen konnte.

Der Anteil, den Bertram zu diesem Aufschwung beitragen konnte, war – zumindest an den Spielminuten gemessen – verhältnismäßig klein. Zwar kam der 29-Jährige seit der Übernahme von Christian Titz in jedem Spiel zum Einsatz. Über die volle Distanz durfte der Blondschopf jedoch nur beim Trainer-Debüt gegen Türkgücü München ran, das mit 1:2 verloren ging. In den folgenden Wochen musste Bertram zurückstecken, sich ein- und unterordnen, wie er im Interview bei FCM-TV erzählt.

Bertram akzeptiert neue Rolle

„Natürlich will jeder so viel wie möglich spielen, das ist ganz klar“, sagt der Linksfuß, „aber über allem steht der Erfolg des Vereins und dass der Verein die 3. Liga hält.“ Damit das gelingt, nimmt Bertram gerne die Rolle als Ergänzungsspieler ein, der nach Einwechslung im System von Titz vor allem viele defensive Wege gehen, im Umschaltspiel aber situativ auch für neue offensive Akzente sorgen soll.

So wie in Rostock, wo der Flügelspieler zwölf Minuten vor dem Ende im Zuge eines Dreierwechsels für den derzeit glänzend aufspielenden Baris Atik in die Partie kam – und neuen Schwung einbrachte. Dieses Mal konnte sich Bertram sogar belohnen: Als Dominik Ernst regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht wurde, schnappte er sich die Kugel und verwandelte den fälligen Strafstoß in der Schlussminute zum 2:0-Endstand.

Treffer in Rostock tat doppelt gut

„Mir persönlich tat es gut, weil ich lange kein Tor mehr geschossen hatte, und der Mannschaft tat es gut, dass wir damit den Sieg unter Dach und Fach bringen konnten“, erklärt Bertram, der als langjähriger Zweitliga-Profi im Sommer 2019 neben Mario Kvesic (seit März beim südkoreanischen Erstligisten Pohang Steelers aktiv) als Königstransfer beim FCM gesehen wurde, seinen ausgelassenen Jubel.

Aktuell hat sich der gebürtige Uelzener, der einst für den Hamburger SV sogar in der Bundesliga auflief, mit seiner neuen Rolle arrangiert: „Zurzeit klappt das ganz gut.“ Und in der bevorstehenden englischen Woche, die heute gegen Zwickau startet und sich mit den Partien in Meppen (21. April) und gegen Lübeck (25. April) fortsetzt, könnte Bertram durchaus wieder auf mehr Einsatzzeiten kommen.

Mitspieler springen in die Bresche

Zumal der FCM in den vergangenen Tagen einige Ausfälle zu beklagen hatte. „Wir haben es geschafft, dass, wenn einer wegbricht, der nächste in die Bresche springt“, bleibt der Linksfuß dennoch optimistisch. „Hoffentlich klappt das weiterhin so gut.“

Leicht wird die Aufgabe gegen die Westsachsen nämlich keinesfalls. „Zwickau ist ein bekannter Gegner, der sehr viel über die körperliche Robustheit kommt“, weiß Bertram, der insbesondere vor dem „sehr erfahrenen Stürmer“ Ronny König warnt. Im Hinspiel verhinderte kurz vor dem Ende nur die Latte einen Kopfballtreffer des mittlerweile 37-jährigen Routiniers.

Fußballerische Qualität einbringen

Ansonsten hätte König den FCM seinerzeit wohl um den ersten Auswärtssieg der Saison und den ersten Drittliga-Dreier überhaupt gegen den FSV Zwickau gebracht. So aber genügte der Sonntagsschuss von Andreas Müller zum knappen und glücklichen 1:0-Erfolg in Westsachsen.

Ähnlich eng dürfte es heute wieder zugehen, fehlen beiden Teams doch noch einige Punkte bis zum sicheren Klassenerhalt. „Es gilt, dagegenzuhalten und unsere fußballerische Qualität, die wir in den letzten Spielen sehr gut gezeigt haben, auf den Platz zu bringen“, sagt Bertram mit Zuversicht. Ob er dazu von Beginn an oder zunächst wieder von der Bank beiträgt, ist für ihn zweitrangig.