Fußball Düstere FCM-Statistik soll enden
Im Kellerduell gegen Kaiserslautern kann der FCM einen großen Schritt gehen. Dafür müsste Blau-Weiß die düstere Heimspiel-Statistik ablegen.
Magdeburg l So erfreulich und erfolgreich die jüngsten Auftritte des 1. FC Magdeburg in der Ferne waren, so erschreckend ist die Bilanz in der heimischen MDCC-Arena. Vor dem Kellerduell gegen den 1. FC Kaiserslautern belegt der FCM gar den Schlussrang der Heimtabelle – und das war in der Drittliga-Historie noch nie ein gutes Zeichen.
Magere zehn Punkte stehen für die Mannschaft von Cheftrainer Christian Titz aus den bisherigen 13 Partien im eigenen Stadion zu Buche. „Wir haben uns alle über den Auswärtssieg in München gefreut und wissen auch, dass es ein wichtiger Sieg war“, sagt Titz rückblickend zum zweiten Auswärtsdreier in Folge bei Bayern II. Zugleich mahnt der 49-Jährige: „Das war eine kleine Etappe.“
Eine erheblich größere Etappe könnten die Magdeburger heute zurücklegen – im Heimspiel gegen den direkten Kontrahenten (14 Uhr, MagentaSport). Sollten die Hausherren die Partie für sich entscheiden, könnten sie dem FCK vorerst auf fünf Zähler enteilen. Sollten jedoch die Gäste am Ende jubeln, würde Lautern wieder am FCM vorbeiziehen.
Als „Sechs-Punkte-Spiel“ wollte Titz die heutige Begegnung dennoch nicht ausrufen. „Ich bin der Meinung, dass wir viele wichtige und entscheidende Spiele haben“, antwortete der Coach auf die Frage, ob ihn sein bisher wichtigstes Wochenende in Magdeburg bevorstehe. Klar ist jedoch: „Du musst im Abstiegskampf punkten.“
Insbesondere zu Hause, wie nicht nur eine alte Fußball-Weisheit, sondern auch ein Blick in die Statistik besagt. Seit der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/09 stiegen die Mannschaften, die in Heimspielen am wenigsten gepunktet haben, regelmäßig ab.
Nur dem FC Hansa Rostock (13/14 sowie 16/17) und dem Halleschen FC (14/15) gelang es, mit der schlechtesten Heim-Ausbeute die Klasse zu halten – jedoch jeweils mit deutlich besserer Quote (1,1 Punkte pro Spiel) als sie der FCM derzeit hat (0,76).
Würden die Blau-Weißen zu Hause weiterhin so punkten wie im bisherigen Saisonverlauf, kämen sie bis zum Sommer nur auf magere 15 Zähler daheim – die Bilanz eines Absteigers. Sich allein auf die in der Ferne eingefahrenen Punkte verlassen, reicht nicht, wie das Beispiel Energie Cottbus 2015/16 zeigt. Zum Saisonende lagen die Lausitzer auf dem fünften Platz der Auswärtstabelle, stiegen jedoch trotzdem ab. Es fehlte der nötige Erfolg daheim. Es fehlten die nötigen Tore daheim.
Beide Probleme kennt der FCM nur zu gut. Lediglich neun Treffer erzielten die Blau-Weißen in den bisherigen Auftritten dieser Saison im eigenen Stadion, steuern mit 0,69 Treffern pro Heimspiel aktuell dem zweitschlechtesten Tore-Schnitt der Drittliga-Historie entgegen. Einzig die Sportfreunde Lotte (0,57) trafen in der Saison 2018/19 noch seltener daheim.
Darum gilt es für die Titz-Elf Wege zu finden, um auch zu Hause Tore zu erzielen und Partien zu gewinnen. Dafür fordert der Coach „Laufbereitschaft, taktische Disziplin gegen den Ball und Zweikampfbereitschaft“ als Grundbasis.
In puncto Tore könnte ein Hauptaugenmerk des FCM auf Standards liegen. Immerhin entsprangen fünf der neun Heimtreffer aus ruhenden Bällen. „Die trainieren wir grundsätzlich sehr intensiv und sehr oft in der Woche“, berichtet Titz. „Wir wissen, dass wir Spiele damit für uns entscheiden können.“ Das wäre in den bevorstehenden Heimspielen nötig, bildet das heutige gegen die „Roten Teufel“ doch den Auftakt zu den direkten Duellen im Tabellenkeller.