DIE NOTWENDIGE SERIÖSE LEISTUNG FCM macht sich nicht zum Deppen: „Wir haben keinen Zweifel aufkommen lassen"
Auch das dritte Spiel des 1. FC Magdeburg unter Regie der Interimstrainer endet positiv und ohne Gegentor. In Illertissen geben sich die Elbestädter keine Blöße und gewinnen in der Höhe absolut verdient 3:0.

Illertissen/Magdeburg - Das Ziel des 1. FC Magdeburg am Mittwochaend im Pokalduell beim Regionalligen FV Illertissen war klar. Es lautete, sich nicht zum „Deppen“ zu machen, wie Interimstrainer Petrik Sander vorab unverblümt deutlich machte. Und der 64-Jährige betonte, es werde eine knifflige Aufgabe: „Das muss zwischen beiden Ohren ankommen, dann müssen es die Jungs umsetzen.“
Und tatsächlich agierten die Akteure am Mittwoch sehr seriös. So gelang dem FCM ein ungefährdetes 3:0 (2:0). „Es war ein sehr konzentrierter Auftritt – der war auch nötig“, befand Sander im Nachgang bei „Sky“. Er freute sich, dass wie schon in Darmstadt und gegen Münster der Matchplan aufging. Zudem stellte der Trainer-Routinier fest: „Wir haben keinen Zweifel aufkommen lassen, dass wir in die nächste Runde einziehen.“
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Das 1:0 von Maximilian Breunig schon in Minute elf erwies sich als wertvoller Dosenöffner. Der Angreifer freute sich, seiner Mannschaft so geholfen zu haben – ärgerte sich nach eigener Aussage aber, dass er weitere gute Chancen liegen ließ.
Die mitgereisten Club-Fans traten die Rückreise nach dem Pflichtsieg entsprechend zufrieden an. Zuvor hatten diese nicht nur reichlich Pyrotechnik gezündet, sondern die Partie stimmungsmäßig auch zu einem Heimspiel verwandelt. „Das war sehr schön, weil wir das aus unser Liga nicht kennen“, äußerte Illertissen-Keeper Malwin Zok zu dieser lautstarken Unterstützung.
Abgesehen vom bekannten Support der Magdeburg-Anhänger war die Atmosphäre von Amateur-Charme geprägt. „Ich habe die Jungs drauf eingestellt, wie es hier ist“, erzählte der frühere Illertissen-Akteur Alexander Nollenberger vorab mit einem Lächeln. Er bereitete den frühen Treffer von Breunig mit einer Flanke vor.
Jener Breunig rückte im Vergleich zum 2:0-Befreiungsschlag gegen Münster als einer von vier Akteuren in die Startelf des Clubs. Alexander Ahl-Holmström saß dafür draußen. Auch der zweite Torschütze am vergangenen Wochenende – also Rayan Ghrieb (für Philipp Hercher) – spielte diesmal erwartbar von Anfang an.
FV-Sportvorstand findet Magdeburg besser als Nürnberg
Überraschender waren für viele Beobachter hingegen die Startelfeinsätze des Mittelfeldspielers Connor Krempicki (statt Laurin Ulrich) und des genesenen Innenverteidigers Daniel Heber (ersetzte den verletzten Jean Hugonet). Heber und Co. ließen in der ersten Halbzeit kaum was zu.
Sie passten hellwach auf – insbesondere bei den „Umschaltsituationen“ des Gegners, die Illertissen-Trainer Holger Bachthaler vorab als wesentlichen Teil des Matchplans genannt hatte. Darüber hinaus zeigten die Elbestädter die notwendige Griffigkeit. Offensiv fanden sie viele Lösungen. In Minute 31 fiel das zweite Tor. Breunig ging im Strafraum zu Boden, den folgenden und strittigen Elfmeter ließ er ungenutzt. Doch Abräumer Marcus Mathisen traf nachsetzend.
Während der Halbzeit monierte Illertissen-Sportvorstand Karl-Heinz Bachthaler im TV-Interview fehlende Robustheit. Mit Blick auf den Erstrunden-Sieg meinte er aber: „Uns war klar, dass Magdeburg ein anderes Kaliber als Nürnberg ist.“
Sonntag wird es ein Duell zweier Achtelfinalisten
In Durchgang zwei hatte der Club lange alles im Griff. Die Elbestädter waren dem dritten Tor vor 4.157 Zuschauern näher als die Hausherren dem ersten, trafen mehrfach Aluminium. „Das Ergebnis ist am Ende eher zu niedrig“, sagte Sander. Später entwickelte der FV ein paarmal Gefahr.
Dann kontrollierte der Favorit wieder. In der 84. Minute besorgte der eingewechselte Noah Pesch nach einem Freistoß-Spielzug die Entscheidung. Es war schon das dritte Tor eines Jokers unter Ibold und Sander.
Nun geht es für die Blau-Weißen angesichts der wichtigen Zweitliga-Partie beim VfL Bochum am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) darum, die Akkus aufzuladen. Da hilft die Flug-Rückreise noch am Mittwochabend. Bochum hat einen Tag mehr Pause nach dem bestärkenden Pokalerfolg in Augsburg.
Begeistert sprach VfL-Trainer Uwe Rösler in Folge des 1:0 beim Erstligisten von „Siegermentalität“ und betonte: „Wie die Jungs gespielt und gefightet haben, war beeindruckend.“ Der FCM wiederum hat sehr souverän seine Pflichtaufgabe gelöst und sich nicht zum Deppen gemacht.