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  7. Fanhilfen-Gipfel in Hannover: Im Interesse von FCM-Fans

Fußball Fanhilfen-Gipfel in Hannover: „Die Polizei muss Einsätze defensiver planen“

Fast zwei Dutzend Fanhilfen trafen sich am Sonntag in Hannover. Ihre Forderungen banden sie in ein Fünf-Punkte-Papier, das auch für Stadiongänger vom 1. FC Magdeburg künftig wichtig werden könnte.

Von Nico Esche
Ein Polizist mit Helm vor 1. FC Magdeburg-Fans - kein seltener Anblick.
Ein Polizist mit Helm vor 1. FC Magdeburg-Fans - kein seltener Anblick. Foto: Imago Images

Hannover - Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Fußballfans. Unter dem Credo „Eine lebendige Fankultur braucht starke Fanrechte“, fanden sich am Sonntag 22 Fanhilfen in Hannover ein - am Ende steht ein Beschluss des Dachverbands der Fanhilfen, die den Fußballfans den Besuch im Stadion verbessern soll.

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Der Dachverband fordert unter anderem, dass die Polizei das „Feindbild Fußballfan“ abschaffen soll. Dabei geht es dem Verband vor allem um die „massive Präsenz der Polizei in und an den Stadien“, wie im Beschluss zu lesen ist. Die Forderung auf den Punkt: „Kein Stadionbesucher muss fürchten, zu Schaden zu kommen.“ Gelingen soll dies, in dem die Polizei ihre Einsätze „defensiver planen“. Auch weniger Kräfte sollen an Spieltagen eingesetzt werden.

Forderung: Datei "Gewalttäter Sport" abschaffen

Ein weiteres Anliegen für Fanhilfen in ganz Deutschland: die Abschaffung der sogenannten Datei „Gewalttäter Sport“. Dabei handelt es sich um eine Datensammlung auf die die Polizei bundesweit zugreifen kann. Wer bei einer Sportveranstaltung eine Straftat begeht, der gefasst und gegen den ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, landet in dieser Sammlung.

Die Kritik: die niederschwellige Speicherungspraxis. Denn Fans landen selbst bei einfachen Personalienfeststellungen auf der Liste – und stehen dann im Zweifel neben Menschen, die wegen Nötigung, Körperverletzung oder Raub ebendort eingetragen wurden.

Außerdem fordert der Dachverband der Fanhilfen eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten. Dem Verband nach, griffen Polizisten gegen Fußballfans besonders hart durch. Wären die Beamten besser zu erkennen, so die Hoffnung der Fanhilfen, zum Beispiel mit individuellen Kennzeichen, könnten die Betroffenen rechtlich besser vorgehen.

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Der Dachverband der Fanhilfen schließt deutschlandweit Fußballfanhilfen zusammen, die sich für die Interessen von Fußballfans einsetzen. Eine dieser Fanhilfen sitzt in Magdeburg und kümmert sich vorwiegend um die Belange von Fans des 1. FC Magdeburg.