2. Bundesliga In dieser Zwickmühle steckt der FCM vor dem Spiel gegen Hansa Rostock
Ohne die zweikampfstarken Jean Hugonet und Daniel Elfadli droht dem 1. FC Magdeburg in der Mitte ein Problem. Eine Lösung dafür könnte womöglich Sinn ergeben.

Magdeburg - Jean Hugonet und Daniel Elfadli haben zu Saisonbeginn der 2. Bundesliga die verlässliche Mitte gebildet. Dies äußerte sich in der Stabilität, die das Duo dem 1. FC Magdeburg im Zentrum zu diesem Zeitpunkt verliehen hat. Hugonet erfüllte seine Aufgaben als Mentalitätsspieler im Mittelfeld, Elfadli räumte dahinter die Bälle ab.
FCM mit Heimspiel gegen Hansa Rostock
Doch nun fehlen beide Akteure. Deshalb stecken die Blau-Weißen im Zentrum in einer Zwickmühle – ausgerechnet vor dem Heimspiel gegen Hansa Rostock am Sonntag (13.30 Uhr/Sky).
Im Duell mit der Kogge dürfte die Mannschaft von Trainer Christian Titz der Ausfall von Hugonet (Adduktorenverletzung) und Elfadli (Rotsperre), besonders schmerzen. Denn mit dem Franzosen, der nur am ersten Spieltag rotgesperrt fehlte, sowie mit dem dreimaligen Nationalspieler Libyens auf dem Platz blieb Blau-Weiß in den ersten fünf Partien ungeschlagen.
Das Duo hätte Magdeburg im anstehenden Spiel aufgrund seiner Körpergröße und Zweikampfstärke zweifelsfrei gut gebrauchen können.
Schließlich pflegt Rostock das kampfbetonte Spiel. Wenig verwunderlich, denn trainiert wird Hansa von Alois Schwartz. Der 56-Jährige steht exemplarisch für die drei Tugenden Disziplin, Teamgeist und Siegeswille. Mit dieser Marschroute führte der Coach nach seiner Amtsübernahme in der Vorsaison den ehemaligen Bundesligisten mit 16 Punkten aus neun Spielen (1,78 Zähler pro Spiel) zum Klassenerhalt.
Den Liga-Verbleib strebt Hansa ebenso in dieser Serie an – wie auch der FCM. Die Elbestädter (13.) haben wie die Schwartz-Elf (14.) 13 Punkte auf dem Konto und stehen nur knapp über dem Abstiegsrelegationsplatz 16, den der Karlsruher SC (zwölf Punkte) belegt. Kurzum: Die Begegnung am Sonntag in der Magdeburger MDCC-Arena ist für beide kriselnden Teams richtungsweisend.
Es dürfte ein Kräftemessen werden, bei dem die Gastgeber gegen kompakte Rostocker nach Lösungen suchen müssen. Hansa schlägt zudem ligaweit die drittmeisten Flanken (180), gewinnt die fünftmeisten Kopfballduelle (257), spielt oft Foul (167-mal/zweithöchster Ligawert) und dürfte auch gegen Blau-Weiß trotz der sechstschlechtesten Zweikampf-Quote (FCM: 4. Platz) bissig in den Mann-gegen-Mann-Duellen sein.
Aufschwung beim FCM: Hoti könnte es richten
Also: Das Spiel wäre eigentlich wie gemacht für die Zweikämpfer Hugonet und Elfadli. Titz muss nun eine geeignete Alternative auf der „schwimmenden Sechs“ finden. Connor Krempicki reibt sich zwar im Mittelfeld auf, soll aber für Kreativität sorgen. Gleiches gilt für Silas Gnaka, der derzeit seiner Hochform aus den ersten Partien hinterherläuft.
Ob der spielintelligente Ivorer der Richtige für einen Fight gegen Rostock ist, ist diskutabel. Kapitän Amara Condé kam zuletzt zweimal nur von der Bank und scheint derzeit außen vor zu sein. Neuzugang Ahmet Arslan setzt der FCM-Coach dagegen offensiver ein. Vielleicht diesmal im Sturm für den momentan glücklosen und verkopften Luca Schuler. Denn mutigen Experimenten, als Linksverteidiger Leon Bell Bell gegen die SV Elversberg (1:2) auf der Acht agierte und der Coach seine Entscheidung mit Wechseln korrigieren musste, ist Titz auch ob der aktuellen Ergebnis-Krise bekanntlich nicht abgeneigt.
Doch trotz mancher Mittelfeld-Option braucht es einen Kämpfer, der das Zentrum stabilisiert und Gegenwehr zeigt. Könnte solch ein Faktor vielleicht Andi Hoti sein? Denkbar wäre es. Titz lobte den 1,91-Meter-Mann nach seinem Zweitliga-Debüt gegen den SC Paderborn (1:1) für seine Ruhe und Konsequenz sowie für die Art der Zweikampfführung. Sie wirkt bei Hoti seiner Meinung nach „sauber und kompromisslos“.
Einen kompromisslosen Typen in seinen Reihen braucht der FCM aktuell dringender denn je. Schließlich wartet Blau-Weiß seit sieben Partien auf einen Sieg im Unterhaus. Angesichts dieses Negativtrends kommt eine Zwickmühle im Zentrum nahezu zur Unzeit für Coach Titz. Doch ungeachtet des Hugonet-Elfadli-Ausfalls gilt: Das erste Erfolgserlebnis seit dem 6:4-Spektakel zu Hause über Hertha BSC vom 2. September oder zur Abwechslung mal kein frühes Gegentor wären auch nicht schlecht für den FCM.