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Zweite Bundesliga FCM gegen SV Sandhausen: Der SVS in der Experten-Analyse

Der 1. FC Magdeburg trifft am Sonntag auf den SV Sandhausen. Der FCM bekommt es mit einer beinharten Abwehr zu tun. Die ausführliche Analyse vor dem Spiel von Datenjournalist Jeremy Buß.

Von Jeremy Buß 06.10.2022, 11:25
Experte Jeremy Buß mit seiner Spieltaganalyse für das Spiel 1. FC Magdeburg gegen den SV Sandhausen. 
Experte Jeremy Buß mit seiner Spieltaganalyse für das Spiel 1. FC Magdeburg gegen den SV Sandhausen.  Foto: Jeremy Buß, Imago | Montage: Nico Esche

Magdeburg/Sandhausen - Nach dem wichtigen Heimsieg gegen den SSV Jahn Regensburg folgt mit dem SV Sandhausen nun ein weiterer Gegner, der sich aktuell in einer echten Formkrise befindet und als direkter Konkurrent des FCM im Abstiegskampf anzusehen ist.

Sandhausen ist seit nunmehr sieben Ligaspielen in Folge ohne eigenen Sieg und zeigt sich vor allem offensiv erschreckend ungefährlich, konnte aber mit David Kinsombi im Sommer einen echten Schlüsseltransfer landen - zu ihm später mehr.

FCM gegen SV Sandhausen: So spielen die Süddeutschen

Häufig läuft der SVS in einem kompakten 4-2-3-1 auf, in welchem auch Flügelspieler in die klassische Zentrumsarbeit einbezogen werden. Das Team legt eine sehr körperbetonte Spielweise an den Tag und kann die meisten Fouls sowie gelbe Karten vorweisen.

1. FC Magdeburg gegen den SV Sandhausen: Das ist der SVS in Zahlen.
1. FC Magdeburg gegen den SV Sandhausen: Das ist der SVS in Zahlen.
Grafik: Jeremy Buß

Dabei ragt vor allem Tom Trybull im zentralen defensiven Mittelfeld als kompromissloser Abräumer hervor, der eine Vielzahl an Zweikämpfen gegen den Ball erfolgreich bestreitet, etwa 2,3 Fouls pro 90 Minuten setzt und mit fast 17 erfolgreichen Defensivaktionen pro Spiel aktuell den höchsten Wert aller zentralen Mittelfeldspieler der 2. Bundesliga vorweisen kann.

Zum Vergleich: Die drei Stamm-ZMs des FCM liegen bei 12.9 (Andreas Müller), 8,4 (Amara Condé) und 4,9 (Connor Krempicki) erfolgreichen Aktionen im Spiel gegen den Ball.

SVS: Das sind ihre Schwächen

Das Team steht defensiv tief, ist die am stärksten gepresste Mannschaft der Liga und versucht in erster Linie über die eigene Stabilität Gegentore zu verhindern – jedoch zum Preis der eigenen Offensivgefahr. Der SV Sandhausen ist das Team mit den wenigsten Aktionen im Gegnerstrafraum, der geringsten Anzahl erwarteter Tore sowie der wenigsten Schüsse auf das gegnerische Tor.

Wie schießt der SV Sandhausen Tore?
Wie schießt der SV Sandhausen Tore?
Grafik: Jeremy Buß

Als Grund für die ausbleibende Offensivgefahr sind verschiedene Aspekte anzuführen: Einerseits konnte der SVS den Abgang des letztjährigen Topstürmers Pascal Testroet (10 Tore und 1 Vorlage) zum FC Ingolstadt nicht kompensieren, denn die beiden neuverpflichteten Stürmer Matej Pulkrab und Kemal Ademi sind beide noch ohne Ligator in dieser Saison.

Andererseits mangelt es durchaus an offensiver Kreativität. Um zum Gegnertor zu gelangen, setzt der SVS zumeist auf hohe Bälle und Flanken in den Strafraum, hat jedoch aufgrund der tiefstehenden Ketten offensiv meist nur wenige Anspielstationen.

Als Ergebnis daraus wird auf die individuelle Qualität der eigenen Akteure im Dribbling oder der Ballbehauptung vertraut, denn vor allem Jannik Bachmann wird sehr häufig mit langen Bällen im Mittelfeld gesucht.

FCM-Leihspieler schlägt bei Sandhausen ein

Einen klassischen offensiven Spielmacher, der mit kreativen Pässen die gegnerischen Abwehrketten auseinanderzieht, gibt es bislang nicht und wodurch es wenig verwunderlich ist, dass kein einziger Offensivspieler des SVS konkurrenzfähige Werte bei erwarteten Torvorlagen sowie Schlüsselpässen vorweisen kann.

SV Sandhausens David Kinsombi, hier noch im Dress von Holstein Kiel. 
SV Sandhausens David Kinsombi, hier noch im Dress von Holstein Kiel. 
Archivfoto: dpa

Einziger Lichtblick ist die Verpflichtung des ehemaligen FCM-Leihspielers David Kinsombi, der in dieser Saison ungewohnt häufig als rechter Mittelfeldspieler zum Einsatz kommt. Der 26-Jährige bringt sich häufig als Schlüsselspieler in die Offensive ein und kommt aktuell auf 5 Tore und 2 Vorlagen, wodurch er an 64% der Sandhäuser Tore direkt beteiligt ist.

Das ist Jeremy Buß

Datenjournalist und Fußballexperte Jeremy Buß kommt gebürtig aus Magdeburg. Sein Interesse an der Analyse von Fußballdaten und Taktiken entstand aus der Leidenschaft als FCM-Fan, mehr über die Art und Weise des Clubs auf dem Platz zu erfahren und der Neugier, welche Eigenschaften und Stärken Neuzugänge beim FCM einbringen könnten. Seit etwa zwei Jahren postet der 24-Jährige unter dem Namen „virtualfootball magdeburg“ Analysen, Statistiken und Recherchen rund um den FCM und auf allen gängigen Social-Media-Plattformen.