Abschied rückt näher FCM-Trainer Titz hinterlegt Wechselwunsch: So geht es jetzt weiter!
Magdeburgs Erfolgscoach hat den Verein informiert, über einen Abgang nachzudenken. Die Tendenz geht wohl in Richtung Trennung, doch Sportchef Schork hat noch Hoffnung. Das sind die Details:

Magdeburg. - Mit Spannung wurde die Saisonabschluss-Pressekonferenz mit FCM-Sportchef Otmar Schork am Mittwochnachmittag erwartet. Dass dabei viel über die abgelaufene Spielzeit und den sehr guten fünften Tabellenplatz geredet würde, ließ sich nicht erwarten. Denn der Elefant im Raum war im Vorfeld klar: Die Frage nach der Zukunft von Erfolgscoach Christian Titz. Definitiv beantwortet wurde diese zwar nicht, doch zumindest die Tendenz ist nun eindeutig. Der 54-jährige Trainer möchte den Club verlassen und hat seine Abwanderungsgedanken auch schon bei der Sportlichen Leitung auf den Tisch gebracht.
„Es ist so, dass Christian in der letzten Woche nach dem Paderborn-Spiel auf mich zugekommen ist mit dem Wunsch, jetzt eine Veränderung vorzunehmen“, berichtete Schork. Der Abgang von Titz ist allerdings noch nicht offiziell. Zwischen Trainer und Sportchef gab es seitdem mehr als nur einen längeren Austausch. Tagtäglich sei man im Kontakt. Schork weiß, was er an Titz hat. Nicht umsonst gelten die beiden als kongeniales Duo, ohne das der Magdeburger Höhenflug der vergangenen viereinhalb Jahre nicht möglich gewesen wäre. Vereinbart wurde daher eine Bedenkzeit für den FCM-Coach.
Er muss es für sich persönlich reflektieren und sagen, wie sein Weg weitergeht.
Otmar Schork
„Wir haben uns darauf verständigt, dass jetzt ein paar Tage abgeschaltet werden muss“, erläuterte Schork, der Titz dazu bewusst keine Deadline gesetzt hat. „Er muss es für sich persönlich reflektieren und sagen, wie sein Weg weitergeht. Jeder, der in dieser Blase drin ist, hat seine Karriereplanung und schaut, wie kann ich den nächsten Step machen“, warb Magdeburgs Sportchef um Verständnis für seinen Trainer, gab aber gleichzeitig auch zu, im ersten Moment „geschockt“ gewesen zu sein.
Bedenkzeit ist nicht unendlich
Der 1. FC Magdeburg, das weiß auch Schork, benötigt so schnell wie möglich Klarheit auf der Trainerposition. „Wir werden jetzt nicht mehrere Tage ruhen. Wir werden die Planungen weiter vorantreiben. Es wird keinen Stillstand geben“, versicherte der 67-Jährige Sport-Geschäftsführer zwar, doch ewig wird sich der aktuelle Schwebezustand nicht durchhalten lassen. Der Verein benötigt Klarheit, die Spieler benötigen Klarheit und vor allem potenzielle Neuzugänge müssen wissen, woran sie sind. Schork: „Irgendwann ist es so, dass eine Entscheidung da sein muss.“

Diese Entscheidung überlässt Schork zu großen Teilen Christian Titz selbst. Zwar hat dieser noch einen gültigen Vertrag beim FCM, doch der Sportchef strebt in jedem Fall eine einvernehmliche Lösung an – in welche Richtung auch immer. Was am Ende geschieht, „liegt daran, wie wir uns austauschen“, so Schork, der betont: „Ich habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben.“
Wie begründet diese ist, wird sich innerhalb der nächsten Tage zeigen. Und es wird wohl auch davon abhängen, welche Vereine nun tatsächlich ernst machen im Werben um Christian Titz. Dessen Wechselabsichten sind nun endgültig öffentlich, in der Szene aber freilich auch nicht komplett neu. Bereits seit Wochen wird der Noch-FCM-Coach beim FC Schalke 04 und seit kurzem auch bei Hannover 96 gehandelt. Zudem kursieren Gerüchte um ein konkretes Interesse aus der zweiten englischen Liga. Hier sind unter anderem Hull City und Norwich City, gegen das der Club im vergangenen Sommer ein Testspiel gewann, auf Trainersuche.