2. Bundesliga FCM-Trainer Titz über Fan-Proteste: „Das hat beim Fußball nichts zu suchen“
Auch beim FCM-Spiel in Berlin flogen Tennisbälle. Davon war Magdeburgs Trainer Christian Titz definitiv kein Fan.

Berlin - Daran hat man sich inzwischen so langsam im deutschen Profi-Fußball gewöhnt: Spielunterbrechungen aufgrund von Fan-Protesten. Davon blieb auch das Zweitliga-Duell des 1. FC Magdeburg bei Hertha BSC (2:3) nicht verschont. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit flogen Tennisbälle aus dem Berliner Block als Protest gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) auf das Spielfeld. Darüber war Christian Titz, Trainer des 1. FC Magdeburg, nicht besonders amüsiert.
„Diese Form des Protestes hat grundsätzlich bei einem Fußballspiel nichts zu suchen“, meinte der 52-Jährige. „Die Spiele werden regelmäßig unterbrochen. Es gibt Möglichkeiten, den Unmut zu äußern. Aber das funktioniert nicht, dass Spiele – auch in anderen Formen – unterbrochen werden.“
Diese Form des Protestes hat grundsätzlich bei einem Fußballspiel nichts zu suchen.
FCM-Trainer Christian Titz
Sechs Minuten dauerte die Unterbrechung vor dem Seitenwechsel, als Magdeburg einen Eckball ausführen wollte. Schiedsrichter Florian Exner schickte dann beide Teams in die Kabinen. „Ich habe das mit beiden Kapitänen, den Trainern und mit Köln abgesprochen. Alle waren der Meinung, das sei eine gute Entscheidung“, sagte Exner. Der 33-Jährige ließ beide Clubs ihre reguläre Pause von rund 15 Minuten abhalten, ehe er sie zur Fortsetzung bat.
Schiri Exner: „Haben diesen eher seltenen Weg gewählt“
Für den Schiedsrichter stand das Verletzungsrisiko für die Akteure, das bei einer längeren Auszeit auf dem Rasen bei kalten Temperaturen ansteigt, im Vordergrund. „Da haben wir heute diesen im Profibereich eher seltenen Weg gewählt“, begründete der Rechtsanwalt aus Münster sein Handeln.
Nach der Pause wurde die Begegnung mit der Ecke für den FCM fortgeführt und die Nachspielzeit absolviert. „Wir waren mit der Entscheidung des Referees einverstanden. Für mich und meinen Kollegen war klar, dass wir mit dem Eckball weiterspielen“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai. Danach tauschten die Teams die Seiten und begannen direkt die zweite Hälfte. In diesem Abschnitt gab es immerhin keine Proteste mehr.