2. Bundesliga In diesem Zwiespalt befindet sich Tobias Müller beim FCM
Die gute Saison kann den langjährigen Akteur des 1. FC Magdeburg freuen – seine Rolle im Team keineswegs. Atik droht indes eine zweite Sperre.

Magdeburg - Kapitänsamt in der 3. Liga, Aufstieg ins Unterhaus, Rückkehr zum FCM im Januar 2024 und insgesamt schon fünf Jahre im Dress der Blau-Weißen: Tobias Müller verbindet viel mit dem 1. FC Magdeburg. Es ist sein Herzensverein. Folglich freut es den Innenverteidiger besonders, wie erfolgreich die Zweitliga-Serie für den Club verläuft. Alles andere als begeistert blickt der 30-Jährige wiederum auf seine eigene sportliche Situation.
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Schließlich hat er nicht den Stammplatz, den er sich bei seiner Rückkehr aus Paderborn erhoffte. Gerade einmal sieben Einsätze in dieser Saison sprechen für sich. Angesichts seines Daseins als Reservist hat es ihn „natürlich gefreut, auf dem Platz zu stehen“ am Sonnabend in Karlsruhe. Trotz der frustrierenden 1:3-Pleite. Und besonders war die Begegnung aus Sicht des beidfüßigen Akteurs auch deshalb, weil er nur rund 50 Kilometer entfernt vom KSC-Stadion in Tiefenbronn das Licht der Welt erblickte. Aber das Auflaufen in seiner Heimatregion ändert nichts daran, dass sich die Einsatzzeiten in dieser Saison für ihn trist anfühlen. Von den vergangenen neun Ligapartien absolvierte er gerade einmal zwei. Und Müller meinte nach dem Gastspiel beim KSC zudem: „Ich hätte gerne unter anderen Umständen gespielt.“ Denn er rückte ja nur wegen des krankheitsbedingten Ausfalls von Daniel Heber rein.
Über viele Monate hinweg befindet sich der 1,88-Meter-Mann nun schon in der Rolle des Ersatzspielers, über alle die Monate ist seine Haltung zur persönlichen Lage gleich geblieben. Auch am Sonnabend formulierte Müller seinen Wunsch auf mehr Spielzeit zurückhaltend, redete er mannschaftsdienlich. „Ich weiß, dass die Jungs es gut machen und ich da sein muss, wenn so etwas passiert wie diesmal“, sagte er und außerdem: „Ich will mit Leistung wieder den Fuß in die Tür bekommen.“ Seine Performance im Badener Land war solide. Der Routinier hat sich also durchaus empfohlen. Und er weiß: „Es kann immer mal eine Sperre oder eine Verletzung da sein.“ Oder eben eine Erkrankung wie im Fall von Heber.
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Gesperrt aussetzen muss nun bekanntlich Außenstürmer Baris Atik nach seiner Gelb-Roten Karte im Wildparkstadion. Er und Müller kennen sich nicht nur schon viele gemeinsame Jahre als Blau-Weiße, sondern haben auch ein gutes Verhältnis. Und der Verteidiger betonte hinsichtlich des Platzverweises seines Offensivkollegen: „Er wurde im Vorfeld der Aktion provoziert.“ Gleichwohl äußerte der Abwehrspieler zum geahndeten Stoßen von Atik auch: „Er weiß, glaube ich, dass er sich vielleicht nicht verleiten lassen sollte.“ Besonders bitter ist die Ampelkarte, weil dem kreativen Akteur nun eine doppelte Sperre droht. Denn die erste Karte, die Atik an dem Nachmittag gesehen hatte, wird beim Thema Gelbsperre nicht mitgezählt. Es wäre seine fünfte gewesen. Bedeutet: Bekommt er eine weitere Gelbe in den kommenden Spielen, fehlt er erneut eine Partie.
Ein anderer Fußballer, mit dem Müller harmoniert, ist Robert Leipertz. Wie im Sommer nach dem Wechsel von Leipertz zum FCM berichtet, lernten sich die beiden vor Jahren auf Mallorca kennen. Die Zeit des Sommerneuzugangs beim Club war dann bekanntlich keine Erfolgsgeschichte. Nach null Einsätzen für die Elbestädter im Unterhaus wurde er für seinen Leihverein SSV Ulm nun schon dreimal in der selben Spielkasse eingewechselt. „Es freut mich für ihn persönlich, dass diese Leidenszeit für ihn ein Ende hatte und er jetzt vielleicht nochmal eine neue Chance hat“, so Müller: „Er hat sich extrem professionell hier beim FCM verhalten. Es war, denke ich, auch keine leichte Situation für ihn.“ Und professionell geht eben auch Müller mit der Reservistenrolle beim Herzensverein um.