Kommentar FCM von Eintracht Frankfurt auseinandergenommen - Na und?
Der 1. FC Magdeburg wird von einem übermächtigen Eintracht Frankfurt deklassiert. Volksstimme-Reporter Nico Esche ist das aber ziemlich egal. Ein Kommentar:

Magdeburg - Es gibt viele Gründe, worüber ich mich nach dem Spiel des FCM gegen Eintracht Frankfurt maßlos aufregen könnte: Über den Schiedsrichter, der zu viel laufen lassen hat; dass es schon wieder ein paar raketenfeuernde Vollidioten im Gästeblock gab; oder darüber, dass die ARD-Kommentatoren gefühlt mehr über Mario Götze reden, als über die komplette FCM-Mannschaft.
Man muss außerdem lange Suchen, um zu finden, wann der FCM zuletzt so auseinandergenommen, düpiert, deklassiert wurde - vor anderthalb Jahren nämlich, beim 0:4 gegen den Kleinstadt-Club SC Verl.
Die Sensation, am Ende nur eine Fantasie. Und ich sage: Na und?
Die Männer auf dem Platz haben gegen einen übermächtigen Gegner gespielt und zu Recht verloren. Doch Titz’ Jungs liefen sich die Sohlen ab, pumpten bis zuletzt, warfen sich in die Zweikämpfe. Darauf hatte ich gehofft und wurde nicht enttäuscht.
FCM mit Willen, Schwächen und Stärken
Andreas Müller, der trotz seines jungen Alters auf seiner Position sonst so kalt wie ein Pinguinhintern ist, bekommt beim Elfmeter zittrige Knie gegen einen der stärksten Torhüter Europas. Na und?
Tatsuya Ito, der gefühlt mit seinen Füßen mehr anstellen kann, als ich mit meinen Händen, spielt einen fatalen Fehlpass, weil er unter Druck gesetzt wird von diesen so abgezockten Frankfurtern. Na und?
Mo Kwarteng, der sich für den Sieg die Seele aus dem Leib gerannt hat und einfach nicht knipsen wollte, in seinem wohlgemerkt erst dritten Pflichtspiel nach gut einem Jahr Vereinslosigkeit. Na und?
Mancher Spieler hat einen miserablen Tag erwischt. Ein anderer wuchs Goliath-artig über sich hinaus. Der Wille zu gewinnen war da, er war fast überschäumend. Ebenso die üblichen FCM-Schwächen im Abschluss und der Verteidigung.
Aber vor allem auch die Stärken: Die starke Technik der Spieler und die Umsetzung der Trainer-Spielphilosophie. Die Chuzpe zu haben, seinen risikoreichen Spilstil gegen diese so spielstarke Mannschaft durchzuziehen. Und mit Herz und Hirn bei der Sache zu sein.
Dieses Bonusspiel wurde zwar verloren, aber die 2. Liga sollte trotz dieser hohen Niederlage vor dem FCM gewarnt sein.