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FCM Offener Zweikampf im Tor des 1. FC Magdeburg

Dominik Reimann steht noch nicht als Stammkeeper des 1. FC Magdeburg fest. Mit Leihspieler Benjamin Leneis hat der Torwart nun einen ernsthaften Konkurrenten an seine Seite gestellt bekommen. Trainer Christian Titz wird erst vor dem Pflichtspielauftakt festlegen, wer seine Nummer eins wird.

Von Dennis Uhlemann 05.07.2021, 02:00
Wen haben Coach Christian Titz (l.) und Torwarttrainer Matthias Tischer als neue Nummer eins des FCM auf dem Zettel?
Wen haben Coach Christian Titz (l.) und Torwarttrainer Matthias Tischer als neue Nummer eins des FCM auf dem Zettel? Foto: Dennis Uhlemann

Beim neunten neuen Spieler des Sommers kann auch Heiko Horner mal ein bisschen durcheinanderkommen. Der Mannschaftsleiter des 1. FC Magdeburg hat dem neuen Keeper Benjamin Leneis auf dem grünen Torwartdress ein „n“ zu viel (Lenneis) verpasst. Der 22-Jährige, der ein Jahr vom Bundesligisten FC Augsburg ausgeliehen wird, nahm es mit Humor. „Heiko hat sich schon entschuldigt“, berichtete er nach dem 3:3 (0:1) im Testspiel gegen Viktoria Berlin am Sonnabend in Langlingen schmunzelnd.

Ob sein Name nach der Saison in Erinnerung bleiben wird, hängt auch davon ab, wie viel Einsatzzeit er bekommen wird. Bei ihm soll es nicht so laufen wie bei Timon Weiner, der im Vorjahr für ein Jahr auf Leihbasis von Holstein Kiel kam und ohne ein einziges FCM-Pflichtspiel in der Vita wieder zurückkehrte. Leneis beteuerte: „Mein Ziel ist es, Spielpraxis zu sammeln. Die Chance sehe ich in Magdeburg. Ich möchte mich durchsetzen und so viele Spiele wie möglich machen.“

Dominik Reimann trägt die Nummers eins beim FCM. Doch es ist noch offen, ob er auch Stammkeeper der Magdeburger sein wird.
Dominik Reimann trägt die Nummers eins beim FCM. Doch es ist noch offen, ob er auch Stammkeeper der Magdeburger sein wird.
Foto: Schroedter

Der Vorteil des 1,95-Meter-Mannes: Er hat mit Morten Behrens, der zum Zweitligisten SV Darmstadt wechselte, keinen absoluten Stammkeeper mehr vor sich. Er geht in Konkurrenz mit Neuzugang Dominik Reimann, dessen Trikotnummer eins laut Trainer Christian Titz noch nichts zu sagen hat: „Es ist ein offener Zweikampf im Tor. Wer sich in der restlichen Vorbereitung durchsetzt, wird spielen“, so der 50-Jährige, der vor dem ersten Punktspiel am Wochenende vom 24. bis 26. Juli in Mannheim festlegen wird, wer seine Nummer eins für die neue Saison ist.

„Benni“, so lobte der Coach, „ist mit seiner Statur gut in der Strafraumbeherrschung.“ Zudem schätzt Titz seine Qualitäten auf der Linie und seinen Einsatz im Training.

Ich versuche, der Mannschaft das zu geben, was sie gerade benötigt. Ich kann ihr den nötigen Push geben oder auch mal ruhiger sein.

Leihspieler Benjamin Leneis

Leneis, der gut zehn Zentimeter größer als sein Konkurrent ist, gibt sich selbstbewusst: „Ich bin schon komplett“, sagte der gebürtige Münchner, um aber nachzuschieben: „Ich habe auch noch Schwächen.“ Beim FCM ist das bislang die fehlende Absprache. Auch in der Ballbehandlung mit dem Fuß sieht er noch Luft nach oben, ist doch das Spiel von Titz sehr auf einen mitspielenden Keeper ausgelegt. Doch genau darauf hat sich Leneis vorbereitet, mit Titz und Torwarttrainer Matthias Tischer viel gesprochen, wie er sich zu verhalten hat. Auch seinem Mitbuhler um den Platz zwischen den Pfosten sei er schon „nähergekommen“, nachdem die ersten Tage „schwer“ waren.

Immerhin weiß Reimann, der in Kiel zuletzt keine Spielpraxis sammeln konnte, dass er nun auch beim FCM keine Stammplatzgarantie haben wird. „Ich bin zuversichtlich, dass wir als kleines Torwartteam klarkommen werden“, sagte Leneis, der sich durchaus auch dadurch auszeichnet, viel zu kommunizieren. Auf dem Platz aber nur dann, wenn es nötig ist, wie er berichtete: „Ich versuche, der Mannschaft das zu geben, was sie gerade benötigt. Ich kann ihr den nötigen Push geben oder auch mal ruhiger sein.“

Mit Leihspieler Benjamin Leneis hat ein weiterer Torhüter große Ansprüche auf einen Stammplatz zwischen den Pfosten.
Mit Leihspieler Benjamin Leneis hat ein weiterer Torhüter große Ansprüche auf einen Stammplatz zwischen den Pfosten.
Foto: Schroedter

So wie am Sonnabend im Test gegen den künftigen Drittliga-Konkurrenten FC Viktoria, als Leneis die ersten 45 Minuten spielte. Es waren „viele Emotionen drin“, es wurden viele Zweikämpfe geführt, beobachtete der Motorsport- und Darts-Fan. „Da muss ich von hinten nicht noch rumschreien.“

Auch Titz beschrieb die Berliner als „bissig“, als „unangenehmen Gegner“, als einen Kontrahenten, der den FCM mit Tempogegenstößen vor Probleme stellte und so auch mit 2:0 in Führung ging. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut“, ärgerte sich der Coach, der nach dem Seitenwechsel aber auch 30 starke Minuten sah. Durch einen Doppelpack von Luca Schuler und einen Treffer von Florian Kath konnten die Magdeburger die Partie in dieser Zeit auch drehen, kassierten in einer „wilden“ Schlussphase aber den verdienten Ausgleich.

„Das war ein guter und wichtiger Test zum Abschluss des Trainingslagers“, lautete das Fazit von Titz. Nun bekommt sein Team erst mal frei, bevor es am Mittwoch mit dem Training weitergeht und am Donnerstag gegen Altglienicke (15.30 Uhr) und am Sonnabend in Aue (14 Uhr) die nächsten Testspiele anstehen.

Dann will sich auch Leneis wieder mit guten Leistungen anbieten. Denn die neue Nummer 39 des Clubs, die nach dem Test in Langlingen schon fleißig Autogramme verteilte und für Fotos posierte, zeigt sich in der Vorbereitung angriffslustig. Und will, dass der Name „Leneis“ in Magdeburg in richtiger Schreibweise und vor allem in guter Erinnerung bleibt.

FCM (1. HZ): Leneis - Knost, T. Müller, Burger, Obermair - Sechelmann (24. Bell Bell) - Atik, Condé - Sliskovic, Brünker, Franzke

FCM (2. HZ): Reimann - Rorig, T. Müller, Bittroff, Bell Bell - A. Müller - Ceka, Krempicki - Kath, Schuler, Conteh

Tore: 0:1 Cini (26.) 0:2 Seiffert (51.), 1:2 Schuler (56.), 2:2 Kath (61.), 3:2 Schuler (68./Foulelfmeter), 3:3 Hovi (79./Foulelfmeter)