Heute Landespokal FCM kontra Barleben Prest und seine Reise in die Vergangenheit
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Ein Spieler dürfte beim heutigen Landespokalduell zwischen Regionalligist 1. FC Magdeburg und FSV Barleben (19 Uhr, MDCC-Arena) ganz besonders im Mittelpunkt stehen - Christian Prest, bis 2009/10 in Reihen des Clubs (217 Pflichtspiele) und seitdem im Trikot des Landesliga-Aufsteigers.
Der 30-Jährige hatte vor gut einem Jahr seine "Profi"-Karriere beim FCM beendet, nicht zuletzt wegen permanenter Probleme an den Sprunggelenken, die Fußballschuhe jedoch nicht komplett an den Nagel gehängt, sondern beim Nachbarn FSV Barleben angeheuert.
Seitdem ist es ruhig geworden um den "Langen", der klarstellte: "Ich brauche das Rampenlicht nicht mehr. Ich hab es eigentlich nie gebraucht." Und weiter: "Dass ich beim Club aufgehört habe, war absolut richtig. Bereut hab ich es zu keinem Zeitpunkt. Heute spiele ich Fußball, weil der Spaß im Vordergrund stehen soll. Viel wichtiger sind für mich Familie und Job geworden (Prest betreut seit drei Jahren in der Region Magdeburg/Börde die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der AOK/d. Red.)." Und Schmerzen an den Sprunggelenken hat er auch nicht mehr.
Zu den Aussichten seiner Mannschaft heute gegen den FCM meinte der 1,91-m-Hüne: "Es ist natürlich schon eine komische Situation, gegen seine Freunde zu spielen. Damit meine ich speziell meinen Kumpel Stephan Neumann, dem ich endlich den Sprung in die 3. Liga wünsche. Ich hoffe, wir können ein gutes Ergebnis erzielen. Eine echte Chance haben wir eigentlich nicht. Aber man weiß ja nie."
FCM-Trainer Wolfgang Sandhowe nimmt den Gegner auf jeden Fall ernst: "Für Barleben ist es das Spiel des Jahres. Die werden um ihr Leben rennen. Aber wir sind der Favorit, wollen und werden eine Runde weiterkommen."
Zurück zu Prest: Er freut sich zwar auf den heutigen Pokal-Hit, im Vordergrund steht für ihn aber die Punktrunde mit dem FSV, "wo wir uns etablieren und möglichst einen Mittelfeldplatz belegen wollen." Der Saisonstart ging allerdings in die Hose. Durch ein "Last-Minute"-Tor gab es eine 0:1-Heimniederlage gegen den VfB Ottersleben.
Seinen Ex-Verein verfolgt Prest - wen wundert\'s - weiter sehr intensiv, besucht die Heimspiele und bedauert, dass es nicht gelingt, die Niederungen des Fußballs zu verlassen: "Ich drücke der neuen Führung die Daumen, dass sich so schnell wie möglich der Erfolg einstellt und endlich Ruhe einkehrt." Und mit einem Blick zurück fügte der Defensiv-Spezialist hinzu: "Wir haben zwar 2007 den Durchmarsch knapp verpasst, aber unter dem damaligen Dreigestirn Heyne/Hofmann/Rehboldt war ganz gewiss nicht alles schlecht ..."