Düsseldorf als Abschiedsspiel? So begründet FCM-Stürmer Kaars, warum er seine Zukunft ab Sommer offen lässt
Am Sonntag bestreitet Martijn Kaars womöglich seine letzte Partie für den 1. FC Magdeburg. Mit der Volksstimme hat er sich unter anderem darüber unterhalten.

Magdeburg. - Baris Atik zog bei der Einheit des 1. FC Magdeburg am Mittwoch in die Mitte und brachte die Kugel im Kasten unter. Überhaupt gelang dem Außenstürmer eine starke Trainingsleistung. Und er coachte viel seine Mitspieler, monierte in einer Szene leidenschaftlich, dass der Ball im Aus gewesen sei. Von Atiks riesiger Enttäuschung über den verpassten Bundesliga-Aufstieg war für Beobachter nichts mehr zu sehen. Stattdessen zeigte sich eben großer Ehrgeiz. Überhaupt wirkte die Einheit trotz des Tiefschlags in Paderborn keineswegs wie ein Sommerkick. „Das Trainingsniveau heute war sehr gut“, stellte auch Martijn Kaars im Volksstimme-Gespräch nach der Einheit fest.
Das Auftreten der Akteure passte zu dem, was das Trainerteam der Mannschaft mit Bezug auf diese Woche gesagt hatte: nämlich laut Kaars, „dass wir gut trainieren können“ in der letzten Woche der Saison. Das ist die Erwartung von Chefcoach Christian Titz und Co. ans Team. Doch die Verantwortlichen wissen auch, wie sehr den Spielern in der mental schwierigen Situation das Training helfen kann. „Es hat uns sehr geärgert“, schaute Kaars nochmal auf die Emotionen nach der Niederlage in Paderborn zurück und machte deutlich: „Es hilft, dass wir wieder kicken und zusammen sein können.“
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Die abschließende Zweitliga-Partie gegen Fortuna Düsseldorf bezeichnet der Niederländer als „wichtiges Spiel“. Gleichwohl geht der 26-Jährige darauf ein, nach dem Verpassen des Aufstiegs natürlich nicht mehr die große Ambition zu haben. Doch er hat es im Blick, noch einen möglichst guten Tabellenplatz zu holen. Und Kaars betonte: „Wir wollen das Heimspiel auch für die Fans gewinnen.“ Bereits zuvor hatte sich wie berichtet Trainer Christian Titz ähnlich geäußert. Und auch Kapitän Reimann sprach nach der Begegnung in Ostwestfalen davon, sich nun mit einem Sieg von den Fans in die Sommerpause zu verabschieden. Bei Kaars ist die Lage anders.
Der Niederländer denkt beim Duell mit der Fortuna auch daran, dass es sein letztes Heimspiel als FCM-Akteur sein könnte. Wäre dem so, möchte er sich natürlich gelungen verabschieden – aber eben nicht nur in den Sommer, sondern insgesamt. Im Gespräch mit der Volksstimme erklärte Kaars: „Ich bin 26 Jahre alt und möchte nochmal gerne den nächsten Schritt machen.“ Mit seinen Leistungen hat er sich für andere Vereine empfohlen: „Eine Saison mit 19 Toren und sechs Vorlagen bei noch einem Spiel ist eine sehr gute Saison.“ Zuvor hatte bereits ein „MDR“-Interview gezeigt, dass er mit einem Wechsel liebäugelt.
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Im Gespräch mit der Volksstimme schilderte Kaars, einfach im Transfersommer schauen zu wollen, ob sich was ergibt: „Vielleicht kriege ich die Chance, auf noch einem höheren Niveau meine Qualitäten zu zeigen.“ Wichtig ist es ihm aber auch, deutlich zu machen, wie wohl er sich in der Stadt und beim FCM fühlt. Insofern wäre es für ihn fein, in der neuen Saison weiter für Blau-Weiß auf Torejagd zu gehen. „Magdeburg ist top“, so Kaars, der früh in der Saison durchblicken ließ, künftig gerne in die Bundesliga zu wollen und mit dem FCM den Aufstieg anzupeilen. Spielt Kaars in der neuen Saison für einen anderen Verein im Oberhaus, würde der Club eine sehr ordentliche Ablöse erhalten.
Doch erstmal fokussiert sich Kaars auf die letzte Saisonpartie. Er erwartet ein „sehr offenes Spiel“. Schließlich treffen die für ihre mutige Spielweise bekannten Elbestädter auf einen Kontrahenten, der angesichts der bestehenden Aufstiegschance mit Elan agieren wird. Und Kaars sagte darüber hinaus: „Die wollen auch Fußball spielen und manchmal auch pressen.“ Dennoch gibt der Goalgetter ein klares Ziel aus: „Tore schießen – das ist natürlich einfach gesagt und schwerer gemacht.“ Und natürlich würde er gerne auch selbst netzen. Es wäre ein schöner Abschluss vor dem möglichen Abschied.