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Handball-Verbandsliga Stark ersatzgeschwächte Haldensleber gehen bei Wacker Westeregeln 15:32 (8:17) unter Beängstigende Talfahrt des HSV II hält weiterhin an

28.02.2012, 04:27

Haldensleben (fbo) l Eine deutliche 15:32 (8:18)-Niederlage hat der HSV Haldensleben beim Spitzenreiter der Handball-Verbandsliga, Wacker Westeregeln, kassiert.

Die Fakten sprechen derzeit eine klare Sprache: 15 Auswärtstore, das neunte Spiel in Serie verloren, seit einem Vierteljahr ohne Punktgewinn. Die Tendenz zeigt weiter nach unten. In Wester-egeln allerdings muss man hinter die nackten Zahlen schauen, denn die Konstellation der Gäste wird wohl einmalig sein: Aufgrund von Beruf, Verletzungen und Sperren fehlten etliche Akteure. Ein bunter Haufen von sechs Feldspielern und zwei Torhütern machte sich auf den Weg ins Salzland. Trainer Maxe Möritz streifte genau wie Routinier Detlef Thielecke das Trikot über, um zu helfen. Schlussmann Christoph Schulz wurde zum Spieler umfunktioniert.

Unter diesen Voraussetzungen war - auch bei sehr viel Optimismus - schon vor Anpfiff klar, wer als Sieger vom Parkett geht. Die Taktik der Gäste konnte daher nur lauten: Tempo verschleppen, Angriffe ausspielen und möglichst wenig Fehler bei Ballbesitz begehen. Das gelang über 60 Minuten nicht immer. Einige Male spielten die Haldensleber den mit 14 Leuten voll besetzten Wackeren den Ball direkt in die Hände. Zahlreiche Gegentreffer per Konter waren die Folge. Beim 11:1 deutete sich eine historische Niederlage an. Die jungen Spieler beim HSV waren noch zu ängstlich, scheuten sich Verantwortung zu übernehmen. Das besserte sich aber bis zur Halbzeit, denn das 17:8 war durchaus als Erfolg einzuordnen.

Westeregeln, das von SCM-Außen Yves Grafenhorst als Betreuer unterstützt wurde, zog mit Beginn der zweiten Halbzeit auf 26:9 davon. Der HSV drohte fürchterlich unterzugehen. Wieder warfen die tapferen Gäste alle Kräfte und jetzt auch ihren Mut in die Waagschale, hielten den Abstand so im erträglichen Rahmen. Nicht in die HSV-Taktik passte die rote Karte gegen Damerau, der nach 2 x 2 Minuten vorzeitig zum Duschen durfte (43.). Der Drittletzte der Verbandsliga wehrte sich. Immer wieder fand Hans Trappiel (er warf elf der 15 Tore) eine Lücke. Die Begegnung war dennoch längst entschieden.

Eines ist klar, sollte Haldensleben in den verbleibenden acht Saisonspielen weiterhin mit solch einem Kader zurecht kommen müssen, ist der Abstieg unvermeidlich. Spätestens mit dem kommenden Spiel gegen Borne müssen alle zur Verfügung stehenden Kräfte gebündelt werden, um das noch zu verhindern.

Zwei treue Fans, die den HSV in Westeregeln unterstützten, hatten das passende Fazit zum Spiel: "Es war wohl sportlich fair, dass wir mit dieser Besetzung angetreten sind, andere Teams sagen bei solchen Voraussetzungen sicher ab. Der Dank gilt den zwei Oldies, die sich komplett in den Dienst der Mannschaft gestellt haben. Bei diesem Endstand hat sich der Tabellenführer gegen so eine Rumpftruppe aber auch nicht mit Ruhm bekleckert."

HSV Haldensleben II: Domann - Trappiel (11/5), Schulz, Büttner (1), Damerau (2), Möritz, Thielecke, Dannehl

Siebenmeter: Westeregeln 2/1, Haldensleben II 7/5. Zeitstrafen: Westeregeln 3, Haldensleben II 3 (einmal Rot/43.)