Karate JKA-Europameisterschaften in Prag / 15 Nationen entsenden 250 Teilnehmer nach Tschechien Bianca Walsleben scheitert an späterer Drittplatzierten
Barleben (lwa/dei) l Bianca Walsleben (HKC Magdeburg-Barleben) hat an den Japan-Karate-Association-Europameisterschaften in Prag teilgenommen. Die Kämpferin wurde vom Nationalcoach des DJKB, Thomas Schulze, für die Königsdisziplin Kumite (Kampf mit direktem Kontakt zum Gegner) nominiert.
Insgesamt gingen 15 Natio-nen mit 250 Teilnehmern an den Start. In der Altersgruppe ab 21 Jahre, was der Seniorenbereich ist, starteten bei den Damen 30 Aktive in den Kumite-Einzelkämpfen. Ein starkes Starterfeld, in dem man sich erst einmal behaupten muss. Biancas Kampf gegen die spätere drittplatzierte Kämpferin aus Tschechien endete dramatisch. Zunächst führte die Tschechin mit einem Punkt, was Bianca drastisch im Gesicht zu spüren bekam. Solche Treffer werden oft erzielt, um den Gegner einzuschüchtern und damit automatisch auch unter Druck zu setzen. Doch hier kam Bianca ihre 15-jährige Karatepraxis zugute. Sie stellte sich der Aufgabe souverän und punktete mit einem Treffer, womit ihr der Ausgleich gelang. Nun knisterte es noch mehr, denn beide Kämpferinnen wollten gewinnen. In den letzten fünf Sekunden gelang Bianca ein Treffer im Bauchbereich. Doch bevor der Gong ertönte, traf ihre Gegnerin sie am Kinn und wurde vom Hauptkampfrichter vorrangig bewertet. Somit war das das Aus für Bianca gegen die später Drittplatzierte im Kumite.
Mit diesem Kampfgeist bekam Bianca dann noch die Chance, im Kumite-Team der Damen für Deutschland zu starten. Hier stehen sich immer drei Sportler gegenüber. Es war die Auseinandersetzung gegen Frankreich angesagt. Hier wurde Bianca vom Nationalcoach als Schlusskämpferin eingesetzt, diese muss oft zum Schluss das Blatt noch zum Guten wenden. So weit sollte es aber nicht kommen, ihre beiden Teamkolleginnen verloren ihre Gefechte und als Bianca antreten sollte, gab es jedoch auf französischer Seite keine Athletin mehr. Der Kampf war damit für die Französinnen verloren, aber insgesamt gewannen diese 2:1.
Bianca Walsleben trat ihre Rückreise in die Heimat mit gestärktem Selbstbewusstsein für kommende Zeiten an, hat sie doch viele neue Erkenntnisse - nicht nur aus eigenen Kämpfen, sondern auch als Beobachterin - mitgenommen und kann sie mit ihrem Trainer Stephan Walsleben umsetzen.