SVFortuna Bis zur Winterpause soll die Entwicklung beim Abstiegskandidaten abgewartet werden Bloch: "Problem ist die Mannschaft, Trainer Hannemann ist kein Thema"
Die Kicker des SV Fortuna kämpfen wie im vergangenen Jahr um das sportliche Überleben in der Fußball-Verbandsliga.
Eichenweiler l Die bisherige Bilanz der Fortunen ist mehr als mager. Auf den ersten Saisonsieg warten die Neustädter bislang vergebens. Zwei Remis und sieben Niederlagen stehen nach neun Spieltagen zu Buche. Bereits fünf Punkte beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz. Und auch das Restprogramm bis zum 8. Dezember verheißt nichts gutes (siehe Infokasten am Ende des Beitrages).
Doch noch scheint Ruhe am Schöppensteg zu herrschen, sieht man das sportliche Abschneiden realistisch. Nach zwei Aufstiegen in Folge mussten die kaum namhaft verstärkten Fortunen von Anfang um den Klassenerhalt kämpfen, schafften im ersten Verbandsliga-Jahr nur dank die Insolvenz von Grün-Weiß Wolfen und des Rückziehers von Rot-Weiß Kemberg die Ligazugehörigkeit.
"Meine Jungs sind zu grün. Vorn nutzen wir unsere Chancen nicht und in der Defensive treffen wir oft die falschen Entscheidungen", erklärte Trainer André Hoof nach der deprimierenden 0:5-Heimniederlage am Sonntag gegen den 1. FC Lok Stendal. Bislang galt Hoof als Berufsoptimist, stellte sich stets vor die Mannschaft. Intern weiß man aber um die sportlichen Grenzen des Teams.
Fortuna-Geschäftsstellenleiter Manfred Bloch: "Am Trainer liegt es nicht. Die Mannschaft ist für die Verbandsliga zu schwach. Da kann der Trainer nur schwer was machen. Aber das wussten wir vorher, doch fehlen uns ganz einfach die finanziellen Mittel für entsprechende Verstärkungen."
Vor dem richtungsweisenden Gastspiel beim Oscherslebener SC traten Vorstandsmitglieder gemeinsam mit dem Trainer vor die Mannschaft. Nach der 1:2-Niederlage an der Bode sprach der Vorstand ohne den Coach mit dem Team.
Noch will man beim SV Fortuna an Trainer Hoof, der gerade seinen A-Schein macht, festhalten und die Winterpause abwarten. Auch Bloch weiß, Trainer kosten Geld: "Wenn wir das hätten, könnten wir auch solche Leute wie Frank Siersleben oder Reinhard Rother (beides ehemalige Fortuna-Spieler zu Oberliga-Zeiten) holen. Anfragen gab es immer wieder mal."
Auch Dirk Hannemann, im Frühjahr beim Ligakonkurrenzen MSV 90 Preussen geschasst, wäre ein Kandidat. Manfred Bloch dazu: "Mit ihm haben wir noch nicht gesprochen. Auch für ihn müsste man sicherlich einiges an Geld locker machen. Er ist derzeit kein Thema."
Hannemann, der als Autoverkäufer bei einem bekannten und sportlich sehr engagierten Magdeburger Autohaus angestellt ist, würde schon gerne in naher Zukunft wieder an der Seitenlinie stehen. "Das halbe Jahr Pause war ja ganz o.k. Doch jetzt würde mich das Traineramt wieder reizen. Allerdings ist der SV Fortuna für mich aktuell kein Thema, zumal der Verein ja einen Trainer hat.", so der Coach. Dabei spielt es für Hannemann keine Rolle, ob der Verein "oben oder unten in der Tabelle steht. Ich arbeite halt gern mit Fußballern zusammen. Das wichtigste ist, dass sie Spaß am Fußball, Training und Spiel haben und etwas erreichen wollen."
Kurz vor Redaktionsschluss dieser Seite erhielt die Redaktion dann noch einen Anruf von Bloch. Dieser teilte kurz und knapp das Ergebnis der gestrigen Präsidiumssitzung mit: "Herr Hoof ist Trainer beim SV Fortuna!"