Kampfsport "Fightclub Anhalt" verwandelt Zerbster Stadthalle in Boxarena mit barockem Flair / 450 Zuschauer "Day of Thunder"feiert gelungene Premiere
Am vergangenen Sonnabend fand seit Langem eine Kampfsportveran- staltung in Zerbst statt. Zirka 450 Zuschauer erlebten elf Kämpfe in den Kategorien Thaiboxen, Boxen und K1.
Zerbst (mhe/sza) l Aus der Region Sachsen-Anhalt gingen Kämpfer aus Zerbst, Dessau und Magdeburg in den Ring. Die Kämpferinnen des AH-Gyms Dessau, Maike Haake und Simone Bär, eröffneten die Kämpfe und lieferten einen professionellen Showkampf ab. Schöne Faust- und Kicktechniken waren zu sehen.
Auch der 1. Kampfsportverein Zerbst stellte sein Können unter Beweis und zeigte dem begeisterten Publikum Katas, Selbstverteidigungs-Techniken und Bruchtests mit Brettern und Pfeilen. Insbesondere die Katas der Jüngsten ließen das Publikum, das sich aus Gästen aus Zerbst, Dessau, Magdeburg, Halle, Tschechien und sogar Österreich zusammen setzte, staunen.
Die Gegner der anhaltischen Kämpfer kamen größtenteils aus Berlin, Tschechien und sogar aus Slowakei. Die ersten vier Kämpfe des Abends gehörten den Anfängern, was aber die Qualität und die Spannung der Auseinandersetzungen nicht beeinflusste. Der Zerbster Sebastian Sommer trat seinen ersten Boxkampf über dreimal zwei Minuten an, musste sich aber seinem Gegner, Wilhelm Leonardt vom Sicuro Dojo Berlin, geschlagen geben. Der zweite Zerbster, Dustin Keller kämpfte in der Disziplin K1 gegen Mickel Mietzke vom Thaiboxgym Berlin. Beide Kämpfer absolvierten ihren ersten Kampf.
Und der hatte es in sich. Keller zeigte dem Publikum einige schöne Schlag- und Trittkombinationen und gute Wirkungstreffer durch Lowkicks am Oberschenkel seines Gegners. In den ersten beiden Runden (3x2min) führte Keller den Kampf an. In Runde drei wendete sich das Blatt und Keller musste sich seinem Gegner geschlagen geben. Dessen couragierte Vorstellung begeisterte aber das Publikum.
Den dritten Kampf bestritt der aus Zerbst stammende Michael Zwing, der in Magdeburg von dem bekannten Trainer Sascha Poppendiek (Laonda Gym.) trainiert wird. Auch dieser Kampf ging in der Disiziplin K1 über dreimal zwei Minuten. Sein Gegner, Artur Verbishuk vom Dragons Gym. Berlin, dominierte die ersten beiden Runden klar. In der dritten Runde drehte Zwing auf und landete erhebliche Wirkungstreffer. Doch es reichte nicht zum Sieg, so dass Zwing nach Punkten verlor.
Flying Knie zeigt Wirkung
Einen der spannendsten Kämpfe erlebte das Publikum zwischen Jenia Dimitrov (Kampfsportschule 39 Gym Magdeburg) gegen Jan Moncal (Rasant Gym Teplice). Beide schenkten sich nichts und unheimlich schnelle und harte Schlag- und Tritt-Kombinationen wurden ausgetauscht. Der tschechische Kämpfer platzierte mehrmals sehr harte Kniestöße zum Kopf des Magdeburgers. So gelang ihm mehrmals das sogenannte Flying Knee (Fliegendes Knie). Aber Dimitrov konterte mit harten und schnellen Schlagkombinationen. Die Knietechniken des Tschechen waren aber so präzise und hart, dass Dimitrov aufgrund einer recht großen Platzwunde über dem Auge aufgeben musste. Der Sieg ging durch technisches K.o. in Runde drei in die blaue Ecke zu Moncal.
Danach folgte der Kampf zwischen Andre Staffen (Erfurt) und Ivo Zednizek (Muay Thai Team Brno). Beide Kämpfer sind sehr erfahren und können schon auf eine sehr erfolgreiche Bilanz zurückblicken. Der Kampf war schnell und hart geführt, jedoch erwies sich der tschechische Gegner als zu stark, so dass Staffen den Kampf verlor.
Im letzten Kampf des Abends traten sich der auch über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Schwergewichtsfighter Jerry Otto (Laonda Fightclub Magdeburg) und Michael Hojer (Hanuman Gym Bratislava) gegenüber. Der slowakische Kämpfer sprang kurzfristig ein, weil der eigentlich vorgesehene Gegner aufgrund einer Grippe absagte.
Otto hatte in diesem Kampf eindeutige Gewichtsvorteile, der slowakische Kämpfer agierte aber sehr klug und aufmerksam. Beide schenkten sich nichts und zeigten dem Publikum ihre große Klasse. Sehr schöne Schlag- und Trittkombinationen wechselten sich ab. Sieger des Kampfes (3x3 min) in der Disziplin K1 war sehr zur Überraschung des Publikums Hojer.
Gegen 23 Uhr endete dieser ereignisreiche Kampfsportabend.
"Alle Kämpfer und Betreuer waren vom Flair der Zerbster Stadthalle begeistert", berichtete der Geschäftsführer der veranstaltenden Elbe Coast Events UG, Martin Heinrich, der gleich darauf hinwies, "dass bereits im September eine Neuauflage geplant ist."
Wer Lust bekommen hat, Kampfsport zu trainieren, kann dies in Zerbst beim 1. Kampfsportverein oder im Livestyle Fitness-Studio am Markt tun. Thai- und Kickboxen können im AH-Gym in Dessau trainiert werden.
Der Gewinner des Wochenendes mit dem vor der Stadthalle ausgestellten Lamborghini Gallardo ist Herr Reimann aus Halle.
Der Veranstalter bedankt sich bei all seinen Werbepartnern für die tolle Zusammenarbeit. "Ein besonderer Dank gilt den unermüdlichen Mitarbeitern der Stadthalle Zerbst. Ein weiterer Dank gilt im Namen aller Kämpfer und Betreuer dem fairen Publikum", so Heinrich abschließend.