Fußball Julian Renz vom SSV 80 Gardelegen ist schon mit 17 Jahren ein nahezu kompletter Spieler Den Altersgenossen schon fast immer voraus
Wenn man Julian Renz auf dem Fußballplatz mit seiner Ruhe und Abgeklärtheit oder auch seiner herausragenden Technik und Statur sieht, möchte man meinen, dass der Spieler vom SSV 80 Gardelegen in etwa Mitte 20 sein müsste. Weit gefehlt: Denn tatsächlich ist Renz erst 17 Jahre jung und darf sogar in der kommenden Saison noch in der A-Jugend spielen.
Gardelegen l Viele Teams aus der Region hätten einen Julian Renz wohl gern im Kader. Trotz seiner erst 17 Jahre ist der Gardelegener schon ein nahezu kompletter Spieler. Kein Wunder also, dass Norbert Scheinert als Trainer der ersten SSV-Männermannschaft schon jetzt regelmäßig auf den A-Jugendlichen baut. Zudem arbeitet der Youngster bereits seit längerem als Nachwuchstrainer beim SSV 80.
In Sönnern zunächst als Leichtathlet aktiv
Bevor Julian Renz allerdings zum Fußball kam, schloss sich der Sportenthusiast zunächst mit fünf Jahren der Leichtathletik-Sparte des SC Sönnern an. In der Nähe, genauer gesagt in Werl in Nordrhein-Westfalen, ist Renz aufgewachsen. Nach nur einem Jahr startete Julian dann auch als G-Junior seine Laufbahn als Kicker, ebenfalls beim SC Sönnern. Sein Trainer dort hieß, übrigens genau wie in der Leichtathletik, Martin Haselhorst. Drei Jahre später schloss sich der Techniker, als mittlerweile Neunjähriger und Spieler im Stützpunkt, dem Preussen TV Werl an, wo Norbert Wernowsky als Trainer das Sagen hatte. Beheimatet war Julian Renz schon immer im zentralen Mittelfeld, ab und an spielte er auch im Angriff. "Ich denke, dass ich schon immer technisch ganz gut war, zudem bin ich auch läuferisch stark und habe eine gute Ausdauer", beschreibt sich der selbstbewusste 17-Jährige selbst.
Mit zwölf Jahren kam Julian Renz mit seiner Familie in die Westaltmark und wohnt mittlerweile in der Rolandstadt Gardelegen. Zum ortsansässigen SSV 80 wechselte Renz als Zwölfjähriger. Sein Trainer bei den D-Junioren, mit denen der Offensivakteur auf Anhieb den Kreispokalsieg schaffte, hieß seinerzeit Norbert Scheinert. "Ich habe mich in Gardelegen stetig weiterentwickelt", erzählt der Youngster. Begonnen hatte Julian bei den Hansestädtern in der Kreisliga, mittlerweile spielt er mit den A-Junioren in der Verbandsliga. Bereits mit 15 Jahren trainierte Renz regelmäßig bei den Herren des SSV 80 mit. "Ich habe eigentlich schon fast immer einen Jahrgang höher gespielt", erklärt der 17-Jährige. Als er noch in Nordrhein-Westfalen aktiv war, spielte Julian bereits in der D-Jugend auf einem verkleinerten Großfeld. In der Westaltmark wurde noch ein Jahr später in der gleichen Altersklasse auf Kleinfeld gespielt. "Das war dann schon etwas gewöhnungsbedürftig", verrät der Youngster.
Heimisch fühlt sich Julian Renz aktuell bei den Gardelegener A-Junioren, doch auch im Kader der ersten Landesklasse-Herrenmannschaft von Trainer Norbert Scheinert ist der Techniker ein fester Bestandteil. "Das ist eine super Truppe", schwärmt Renz von den SSV-Herren, mit denen er in seiner ersten Saison auf dem fünften Platz landete. Auf dem gleichen Rang schloss Julian die Spielzeit mit den A-Junioren als Aufsteiger in der Verbandsliga ab. "Wir sind ein gutes Team, kennen uns untereinander sehr gut", beschreibt der 17-Jährige den ältesten Gardelegener Nachwuchs, der von Brian Kaßler trainiert wird. Mit der A-Jugend feierte Julian Renz im Winter in Braunsbedra etwas überraschend die Hallenlandesmeisterschaft im Futsal und wurde dort selbst als bester Torschütze ausgezeichnet. "Ich fühle mich in Gardelegen sehr wohl und habe nie ernsthaft darüber nachgedacht, zu einem anderen Verein zu wechseln", erzählt der ehrgeizige Youngster, der schon genügend Angebote vorzuliegen hatte.
Seit einem Jahr Inhaber der Trainer-C-Lizenz
Da sich die Jugendarbeit nach Ansicht von Julian Renz "in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt" hat, hat sich der 17-Jährige auch für einen Job als Trainer im SSV-Nachwuchs entschieden. Vor zwei Jahren übernahm Renz zusammen mit Florian Schröder die G-Junioren der Rolandstädter. Nach der Spielzeit wechselte Torhüter Schröder allerdings zu den A-Junioren des 1. FC Lok Stendal. Daraufhin wurde Julian von Vereinsseite um die Bereitschaft gebeten, zusammen mit Michael Kutschki die E-Junioren des SSV zu coachen. "Ich habe mich sofort dafür entschieden und damit alles richtig gemacht", fasst Julian Renz zusammen. Der ist seit dem vergangenen Jahr auch Inhaber der C-Lizenz. "Ich bin eigentlich recht sachlich und verlange auch nicht zu viel von den Kindern. Sie sollen einfach Spaß haben", sagt der 17-Jährige, der laut eigener Aussage "viel Unterstützung und Hilfe" vom Verein erfährt. Die Gardelegener E-Junioren hat Renz zusammen mit Michael Kutschki in dieser Saison zum Kreismeistertitel geführt.
Julian Renz legt im kommenden Jahr sein Abitur ab und weiß noch nicht, wie es danach weitergeht. Am liebsten würde er den Rolandstädtern natürlich treu bleiben und mit den Herren den Aufstieg in die Landesliga realisieren. "Das halte ich für realistisch, da die spielerischen Anlagen vorhanden sind", sagt der Rolandstädter, der die Viererkette als ein geeignetes Mittel ansieht. Allerdings würde Renz auch gern mit den A-Junioren in der Verbandsliga weiterhin eine gute Rolle spielen ("Vielleicht können wir sogar um die Meisterschaft mitspielen") und möglichst den Hallenlandesmeistertitel verteidigen. Als Trainer möchte Julian ebenfalls weitermachen. Sein persönliches Ziel ist es, irgendwann eine Mannschaft von der G-Jugend bis in den Herrenbereich zu führen. "Wenn ich sehe, wie sich die Kinder weiterentwickeln, macht mir das einfach großen Spaß", beschreibt der Youngster. Mit seinen 17 Jahren ist Julian Renz beim SSV 80 Gardelegen also schon zu einer gefragten Persönlichkeit gereift.