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Handball, Mitteldeutsche Oberliga HV Staßfurt empfängt HG 85 Köthen Derby birgt seine ganz eigene Brisanz

Von Tino Schönberg 01.02.2013, 01:17

Mit der Partie zwischen dem HV Staßfurt (3.) und der HG 85 Köthen (2.) steht nicht nur das Topspiel der Mitteldeutschen Oberliga auf dem Plan. Vielmehr ist es, vor allem auf Grund der geographischen Nähe, eines der brisantesten Duelle dieser Handball-Liga und wird wie immer eine volle Halle garantieren.

Staßfurt/Köthen l Die Schatzmeister reiben sich die Hände und die Fans sind oft schon Tage im Voraus mit den Gedanken bei diesen Spielen. Gemeint sind die Derbys. Diese haben einen ganz eigenen Charme und kitzeln sowohl bei Spielern als auch Zuschauern so einige Prozentpunkte mehr heraus.

Ein solches Spiel erwartet die Zuschauer heute, Anpfiff 20 Uhr, in der Paul-Merkewitz Halle. Den sicherlich wieder reichlich anwesenden Fans beider Teams stehen dabei 60 Minuten voller Emotionen, Kampf und, dazu reicht ein bloßer Blick auf die Tabelle, handballerische Feinkost bevor. Nicht ohne Grund präsentieren sich beide Mannschaften zuletzt in prächtiger Form und bestimmen das Niveau der Mitteldeutschen Oberliga mit.

Die Gäste aus Köthen, bisher mit nur vier Minuspunkten, sind der erste Verfolger des unangefochtenen Spitzenreiters aus Bad Blankenburg. Möchte die HG 85 die Liga weiter spannend halten, darf sie sich keinen Ausrutscher erlauben. Der Erfolgsgarant, der zuletzt sechsmal siegreichen Grün-Weißen, ist die starke Offensive. 31 Tore im Schnitt bedeuten in dieser Wertung einen Spitzenplatz. Auf Seiten der Staßfurter, die zuletzt 9:1 Punkte sammelten, stehen zwar "nur" 27 erzielte Treffer pro Partie, doch der Heimbonus wird sicherlich über die ein oder andere zu vermutende Unterlegenheit hinweghelfen.

In der Defensive teilen sich beide Mannschaften den zweiten Platz, kassierten um die 25 Gegentreffer pro Spiel. Das beide Vereine auf Augenhöhe agieren, bewies zudem das Hinspiel, in dem der HV Rot Weiss bis fünf Minuten vor dem Abpfiff ein 27:27 hielt, am Ende jedoch auch unglücklich und sicherlich etwas zu hoch mit 27:32 das Nachsehen hatte.

Uwe Mäuer: "Mich interessiert nur meine Mannschaft"

Dieses Ergebnis umzudrehen und die zwei Pluspunkte in der heimischen Halle zu behalten, ist das Ziel von HV-Trainer Uwe Mäuer und seinem Teams. "Um unser Saisonziel, unter die besten fünf Teams einzulaufen, erreichen zu können, wollen und müssen wir unsere Heimspiele gewinnen", ist dem Coach die Brisanz der Partie bewusst.

Er weiß auch, dass die Köthener den HV Staßfurt im Hinspiel durch eine 3-2-1-Deckung nicht selten vor Aufgaben stellten, die er nur schwer bewältigte. "Darauf haben wir uns vorbereitet. Mich interessiert aber nur meine Mannschaft und wir schauen ganz bewusst auf unser Spiel", gibt Mäuer zu verstehen, dass die Staßfurter dem Gegner ihr eigenes Konzept aufdrücken wollen und nicht gewillt sind, die Punkte abzugeben. "Am Ende wird die Tagesform entscheiden", lautet seine Prognose.

HG-Coach Ralf Stojan: "Der HV kann gute Spieler vorweisen"

Ähnlich schätzt Köthens Trainer Ralf Stojan die Ausgangslage im Vorfeld ein. Er erwartet eine "enge Partie", beziffert die Chancen auf "50:50" und lobt den kommenden Gegner für seine neuerliche Entwicklung. "Staßfurt gehört eindeutig dorthin, wo sie jetzt stehen. Der HV kann gute Spieler vorweisen, die Uwe Mäuer zu einer geschlossenen Mannschaft geformt hat." Die Stärken macht Stojan speziell am "starken Rückraum, der Deckung und der gut besetzten Torhüterposition" der Bodestädter fest.

Trotzdem möchte man auf Seiten der Gäste, wohlwissend um die eigenen Stärken, auf Sieg spielen und die Punkte in die Bachstadt entführen. Daran ändern auch die Ausfälle der Langzeitverletzten Nils Hübscher, Robert Kreller, Patrick Heddrich und der fragliche Einsatz von Robin John nichts.

Beim HV Rot Weiss fällt einzig Nils Hähnel verletzungsbedingt aus, weshalb Mäuer fast aus dem Vollen schöpfen kann und eine bis zum Schlusspfiff spannende Begegnung zu erwarten ist.