1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Die DTM will zurück nach Oschersleben

Motorsport Die DTM will zurück nach Oschersleben

Die DTM will zurück nach Oschersleben, doch nach den ersten Verhandlungen gibt sich Arena-Chef Ralph Bohnhorst zurückhaltend.

Von Daniel Hübner 29.09.2018, 01:01

Oschersleben l Ralph Bohnhorst mag den Rausch der Geschwindigkeit. Deshalb ist er im Spätsommer nach Bonneville (USA) gereist, um im Höchsttempo ein voll verkleidetes Motorrad mit Seitenwagen über einen ausgetrockneten Salzsee zu manövrieren. Auf 393 Kilometer pro Stunde hat es der Geschäftsführer der Motorsport Arena Oschersleben in dem wie ein U-Boot anmutenden und 600 PS starken Gefährt gebracht. „500 km/h wären noch ein Ziel“, sagt der 55-Jährige. Nächstes Jahr will er es erreichen. Dann schließt er das Kapitel Bonneville.

Ein anderes hat er indes wieder geöffnet: das Kapitel Deutsches Tourenwagen-Masters (DTM). Der Rechteinhaber an der Serie, die ITR, hat Bohnhorst eine Rückkehr auf die Rennstrecke im nächsten Jahr vorgeschlagen. Bohnhorst sieht damit eines seiner Saisonziele erreicht: Neben dem prognostizierten wirtschaftlichen Gewinn, neben zu erwartenden 400 000 Zuschauern, neben der vollen Auslastung der Strecke, erklärt er, „sind wir in der DTM wieder im Gespräch“. Und die DTM „ist immer noch die größte deutsche Motorsportserie“, betont Bohnhorst.

Es wäre eine Rückkehr nach vier Jahren Pause. Am 13. September 2015 hat Tom Blomqvist im BMW das letzte Rennen in Oschersleben gewonnen und Pascal Wehrlein im Mercedes sich den Gesamtsieg gesichert.

Allerdings sind die Verhandlungen längst nicht abgeschlossen. Bohnhorst war erst am Donnerstag dieser Woche in der ITR-Zentrale in Stuttgart. Zu einer Einigung kam es nicht. „Es muss auch wirtschaftlich für uns passen“, begründet er. Die DTM ist für die veranstaltende Rennstrecke ein Schwarze-Null-Geschäft. Und Bohnhorst will daraus kein Minusgeschäft machen.

Nächste Woche gehen die Verhandlungen weiter. Spätestens im November sollen sie beendet sein, da die Arena traditionell bei der Motor Show in Essen ab 1. Dezember ihren Terminplan für die neue Saison vorstellt. Ein Termin ist bereits gebucht: der Auftakt zum ADAC GT Masters am letzten April-Wochenende. Ein Grund zur Freude für Bohnhorst: „Das GT Masters hat erheblich aufgeholt.“ Schon in diesem Jahr hatte sich auch in der Arena die Resonanz auf die Serie der Supersportwagen deutlich erhöht – trotz erhöhter Eintrittspreise. 25 000 Fans strömten in die Arena. „Damit hatte niemand gerechnet“, sagt Bohnhorst und zeigt zwei Vorteile der Serie auf: „Die Jungs sind zum Anfassen, die Fahrzeuge haben verschiedene Klänge.“ Und die Boliden sind robust genug, um nicht beim ersten Rempler von der Piste getragen zu werden.

So robust ist auch der Braunschweiger Bohnhorst im Verhandeln. Und bei allem Reiz, den die DTM noch hat: So schnell schreiben sich neue Kapitel mit dem Arena-Geschäftsführer nicht.