Nachwuchs-Handball, A-Jugend HV Staßfurt unterliegt dem BSV 18:21 Ein Unfall und fehlende Schiedsrichter
Der Start der A-Jugend-Handballer des HV Staßfurt in die Play-Off-Runde der Sachsen-Anhalt-Liga misslang mit der 18:21 (10:12)-Niederlage zu Hause gegen den BSV 93 Magdeburg/Irxleben gründlich. Es lief aber auch fast alles schief, was möglich war.
Staßfurt l Die Nachricht vom Verkehrsunfall seines Spielers Sebastian Seiler erreichte Staßfurts Trainer Rainer Koch erst in der Halbzeitpause. Er war auf dem Weg zur Paul-Merkewitz-Sporthalle mit seinem Auto von der Straße abgekommen. "Ihm war aber zum Glück nichts passiert", so Koch. "Hätte ich das vor dem Spiel erfahren, hätte ich es abgesetzt."
Tatsächlich stand diese Option sogar vor Beginn im Raum, jedoch aus einem ganz anderen Grund. "Der Verband hatte vergessen, Schiedsrichter anzusetzen", sagte Koch erbost. So sprangen von Vereinsseite je ein Beteiligter als Ersatz ein. Bei Staßfurt erklärte sich Mike Ortmann bereit, von den Gästen der "Sportfreund Jürgen Lampe". Optimale Bedingungen für ein normales Handballspiel sehen freilich anders aus.
Was Koch nicht wusste, war aber zur Führungsfigur der Mannschaft, Bastian Rübenack, durchgesickert - der Unfall von Sebastian Seiler. Es war eine Erklärung für den Auftritt des "Shooters" in Hälfte eins. "In der zweiten Halbzeit hat Bastian dann deutlich besser gespielt", so der Coach.
Müßig zu mutmaßen, ob die Partie mit einem von Beginn an starken Bastian Rübenack hätte gewonnen werden können. Trotz aller Umstände, auch dass der "Sportfreund Lampe" den Staßfurten beim 15:17-Rückstand ein Tor wegen Übertreten aberkannte, was Linksaußen Steve Ilgenstein nach einem freien Wurf erzielt hatte, war vor allem die fehlende "Härteverträglichkeit" das Hauptmanko für die Niederlage. "Mich interessiert keine Platzierung, sondern die Entwicklung der Spieler", so Koch. "Und in Sachen Körperhärte haben einfach noch zu viele Spieler Defizite."
So liefen die Gastgeber von Beginn an einem Rückstand hinterher, der sich stets bei zwei bis drei Toren einpendelte. Beim Stand von 17:19 hatte Staßfurt noch einmal die Möglichkeit weiter zu verkürzen, geriet dann aber knapp zwei Minuten vor Ende in Unterzahl. Das nutzte der BSV zum 21:18-Endstand aus seiner Sicht. "Es war kein schönes Spiel mit viel Kampf und Krampf", so Koch - irgendwie passte dieser Charakter ein wenig zur allgemeinen Situation vor Anpfiff.
HV Staßfurt: Bastian Krautwald, Tim Schulze, Nils Schulze - Sebastian Feig, Bastian Rübenack (6), Markus Bleul (1), Steve Ilgenstein (2), Kevin Richter (3), Max Held (4), Lukas Bönnecke (1), Marten Wagenführ, Sebastian Neumann (1), Eric Heller, Tobias Müller
Siebenmeter: HVS 3/3 - BSV 5/3; Zeitstrafen: HVS 1 - BSV 1