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SV Eintracht Salzwedel 09 - Schönebecker SV 2:11 (2:4) Eiskalte Schönebecker: Fast jeder Schuss ein Tor

Von Florian Schulz 19.09.2011, 04:43

So schnell ändern sich die Zeiten. Vor fast genau einem Jahr hatte der SV Eintracht Salzwedel 09 in der Fußball-Landesliga Nord den Schönebecker SV auf der heimischen "Flora" noch deklassiert (5:0), am Sonnabend hingegen war die Elf von Trainer Mario Seidel gegen selbigen Kontrahenten chancenlos, verlor mit 2:11 (2:4). Beide SVE-Treffer erzielte Stürmer Mario Schulz.

Salzwedel. Um es auf den Punkt zu bringen: Es passte (fast) nichts bei der Eintracht. "Das war kein Landesliga-Niveau", gestand auch SVE-Coach Seidel ein. Ob im technischen oder auch im athletischen Bereich, nirgendwo konnte Salzwedel mit den Gästen, die ihre Saisonpunkte sieben, acht und neun einfuhren, annähernd mithalten. Die SVE-Angriffe wurden frühzeitig abgefangen, und im Umkehrspiel zeigten sich die Platzherren auch nicht auf der Höhe. Schönebeck wusste das konsequent zu nutzen.

Nach den ersten 45 Minuten hatte man jedoch noch nicht das Gefühl, als würde das Ergebnis am Ende zweistellig ausfallen. Die Gäste spielten zwar den gefälligeren Ball, doch die sehr tief stehende Eintracht konnte sich zunächst stets irgendwie befreien, hielt kämpferisch auch noch gut dagegen. Die erste Schönebecker Chance gab es nach 16 Minuten zu notieren, als kein Mitspieler bereitstand, um eine scharfe Hereingabe von Florian Mentzel zu verwerten. Raik Zipperling (19.) hatte kurz darauf sogar die Möglichkeit, Salzwedel in Führung zu bringen. Seinen Schuss hielt SSV-Torhüter Christian Mertens nicht fest, doch auch den Abpraller brachte Benjamin Wagner per Kopf nicht im Tor unter.

Dann waren aber wieder die Gäste an der Reihe. Daniel Tobisch (21.), Florian Mentzel (25.) und Tim Pülicher (27.) vergaben noch, doch dann hämmerte Tobisch das Leder zunächst an die Lattenunterkante, von wo es anschließend die Linie überquerte – 0:1 (29.). Zwei Zeigerumdrehungen später vewertete Patrick Ebeling eine Mentzel-Hereingabe zum 2:0 (31.) für die Gäste. Wieder war die Eintracht-Abwehr nicht im Bilde. Zu allem Überfluss lenkte SVE-Routinier Christian Pollehn dann auch noch eine Schönebecker Hereingabe in die eigenen Maschen – 0:3 (35.).

Die Zuschauer rieben sich jedoch verwundert die Augen, wie gut die Eintracht den Schock dieses Dreierpacks verdaute. Nach Wagner-Vorarbeit traf Mario Schulz zunächst zum 1:3 (39.), nur drei Minuten später ließ sich Schulz nach starkem Zuspiel von Gregor Roth – der Kapitän steckte mit viel Übersicht für den Torjäger durch – die Chance zum 2:3 (42.) nicht entgehen. Salzwedel war plötzlich wieder im Spiel, doch die Seidel-Elf musste kurz vor dem Pausenpfiff noch das 2:4 (44.) schlucken. SVE-Keeper Tobias Reinke konnte einen Flankenball nicht festhalten, und Mentzel staubte ab.

Nach dem Seitenwechsel fiel den Gastgebern, was die Offensive betrifft, rein gar nichts mehr ein, und auch in der Defensive war die Eintracht des Öfteren schier überfordert. So wie beim 5:2 (58.), als Konrad Jörß eine Ecke von Mathias Rhode seelenruhig verwertete. Und es wurde nicht besser für die Salzwedeler. Einen Ebeling-Schuss konnte Reinke noch parieren, doch den Abpraller nutzte Tobisch zum 6:2 (62.). Anschließend ließ der SVE durch Raik Helbig (65.) und Kevin Gebert (66.) seine einzigen verbleibenden Chancen bis zum Schlusspfiff aus.

Schönebeck konnte schalten und walten, wie es wollte. Shimon Wolff traf mit einem strammen Schuss zum 7:2 (70.), und auch den Hammer von Tim Pülicher zum 8:2 (74.) konnte Reinke nicht abwehren. Eine Hereingabe von Muja Avdyli verwertete Thomas Hellige locker zum 9:2 (80.). Das alles geschah fast ohne Salzwedeler Gegenwehr. Die zahlreichen Schönebecker Fans wollten nun auch noch ein zweistelliges Ergebnis ihrer Mannen. Und sie wurden nicht enttäuscht, denn Muja Avdyli (86.) und Andreas Brockel (90.+1) erhöhten tatsächlich noch zum 11:2. Erst der Schlusspfiff von Schiedsrichter Sven Schottenhamel erlöste Salzwedel

SV Eintracht Salzwedel 09: Reinke - Gagelmann, Müller, Roth, Pollehn (59. N. Schmidt), Gebert, Wagner, Radde, S. Schmidt, Zipperling, M. Schulz (56. Helbig).

Schönebecker SV: Mertens - Loch, Brockel, Tobisch (68. Avdyli), Ebeling, Wolff (73. Gondeck), Rhode, Jörß, Mentzel (76. Hellige), Wagner, Pülicher.

Torfolge: 0:1 Daniel Tobisch (29.), 0:2 Patrick Ebeling (31.), 0:3 Christian Pollehn (35./Eigentor), 1:3, 2:3 Mario Schulz (39., 42.), 2:4 Florian Mentzel (44.), 2:5 Konrad Jörß (58.), 2:6 Daniel Tobisch (62.), 2:7 Shimon Wolff (70.), 2:8 Tim Pülicher (74.), 2:9 Thomas Hellige (80.), 2:10 Muja Avdyli (86.), 2:11 Andreas Brockel (90.+1).