Fußball-Verbandsliga: Haldensleber SC - Askania Bernburg 1:0 (0:0) Enrico Palm belohnt harten Arbeitstag
Gegen die wohl destruktivste und unbequemste Mannschaft der Fußball-Verbandsliga ist dem gastgebenden Haldensleber SC im siebenten Anlauf der erste Dreier gelungen. Insgesamt 74 Minuten bemühte sich das Team von Trainer Ellrott, den Ball irgendwie durch die engmaschige Abwehr der Gäste zu bekommen. Nachdem zahlreiche Versuche den Weg nicht fanden, war es Neuzugang Palm - erst in der Woche vom FSA für spielberechtigt befunden - der im Nachschuss erfolgreich war.
Haldensleben. Für diesen Sieg hatte die Mannschaft bei subtropischen Temperaturen auf dem Rasen hart arbeiten müssen. Bis auf die beiden Stürmer Härtl und Piele, die vor ein paar Monaten noch gemeinsam für Staßfurt kickten, wollte so richtig keine Wiedersehensfreude aufkommen. Der HSC wusste um die Konterstärke des Gegners, den man noch nie so richtig das Spiel hatte machen sehen. Und so hatte auch gleich Härtl (6.) Gelegenheit, seine Gefährlichkeit unter Beweis zu stellen - Boy im Kasten des HSC reagierte stark. Mit Geduld trug der Gastgeber seine Angriffe vor, den Weg auch durch die eigenen Abwehrreihen suchend. Denn die Bernburger standen tief, hatten stets Schmidt im Mittelkreis anspielbar, der im ganzen Match keinen einzigen Fehlpass spielte. So lauerte das Kaninchen vor der Schlange. Bis in der 18. Minute der Ball eigentlich schon im Tor war. Von Girke angespielt, hatte sich Matthias im Strafraum durchgesetzt, doch dessen Eingabe wurde im letzten Moment zur Ecke geklärt. Sekunden später wieder ein tolles Zuspiel von Girke, diesmal auf Hahn, der sofort volley - aber über das Tor - abschloss. Eine Flanke von Piele geriet für Eggemann etwas zu hoch. Dann folgte die intensivste Phase der ersten Hälfte. Mit einem langen Ball hatte Schmidt Härtl inmitten der Innenverteidigung angespielt (26.), der auch zum Kopfball kam - Boy fischte das Leder im Nachfassen. Beim Gegenangriff zog Piele bis zur Strafraumgrenze, bediente Eggemann, doch der probierte es mit einem Flachschuss statt dem Heber. Keeper Baldauf blieb Sieger.
Zwei Freistöße gab es noch: einen ballerte Matthias (29.) einen knappen Meter vorbei, den anderen von Kreibich schnappte sich der Gästekeeper. Die Viertelstunde bis zur Pause nutzten sich die Haldensleber Kicker am "Saale-Beton" einfach ab.
Palm, für Hahn zur Pause eingewechselt, sollte nun für mehr Schwung auf der linken Mittelfeldseite sorgen. Probst, zuvor mit viel zu schnellen Bällen umsonst geschickt, setzte sich durch (48.), die Eingabe wurde zur Ecke abgewehrt. Wie die Bernburger im Umkehrspiel funktionieren, zeigten sie in der 54. Minute. Abwurf von Baldauf auf Schmidt im Mittelkreis, der lange Ball auf Weile im Laufduell mit Christian Madaus. Bedrängt kam der wendige Stürmer zum Abschluss, für Boy kein Problem. Beim nächsten Freistoß von Matthias landete der Ball für den chancenlosen Keeper auf dem Tornetz (56.). Eine Eingabe von Eggemann verpuffte, und auf der Gegenseite hielten die wenigen Zuschauer den Atem an, als ein Schuss von Schmidt knapp das lange Eck verfehlte (63.). Bewundernswert das Engagement des HSC, den Torerfolg weiter zu suchen. Beim Freistoß von Palm versuchte sich erst Zander, dann Probst, doch selbst diesen Angriff überstanden die Bernburger schadlos (66.). Ihr Glück hatten sie damit aber überstrapaziert. Scheiterte Probst schon wieder, hatte Palm im Nachsetzen (74.) kein Erbarmen und jagte den Ball humorlos in die Maschen. Nun gab es umgekehrte Vorzeichen: Bernburg konnte fortan plötzlich laufen, beschränkte sich nicht nur auf das Verarbeiten von Freistößen. Und der HSC zerstörte und konterte. Einmal war es Kreibich mit Solo und Schuss aus vollem Lauf, dann lenkte der Keeper einen Schlenzer von Piele an den Pfosten, zuletzt scheiterte Eggemann bei einem Alleingang. Dann - Baumgarten hatte für ein rüdes Foul an Girke noch "Rot" gesehen - war es vollbracht. Die Askanen gingen gegen den HSC zum ersten Mal als Verlierer vom Feld.
Haldensleber SC: Boy - C. Madaus, Ch. Madaus (80. Kaschlaw), Probst, Kreibich, Girke, Zander, Hahn (46. Palm), Matthias, Eggemann, Piele (82. Burgdorf)
Tor: 1:0 Palm (74.).
SR: Schweinefuß (Rieder). Z: 127. Vorkommnis: Rote Karte gegen Baumgarten (86.)