Handball HV Rot-Weiss steckt im Endspurt der Saisonvorbereitung Es darf auch Platz drei sein
Staßfurt (bjr) l Ob vor knapp einer Woche beim HV Rot-Weiss Staßfurt auch die sportlichen Voraussetzungen für die neue Saison in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga geschaffen wurden, wird sich erst noch zeigen müssen. Doch seit dem dreitägigen Trainingslager in Glinde sind zumindest die Rahmenbedingungen für die neue Spielzeit festgezurrt worden.
In vorderster Linie ist dabei vor allem die Verstärkung auf der Kreisspielerposition zu nennen, die sich der Verein von Tobias Rindert erhofft. Bekanntlich hatte dieser beim Drittligisten SV Anhalt Bernburg aus persönlichen Gründen um Vertragsauflösung gebeten. Fit gehalten hat er sich seitdem bei den Rot-Weissen, für die er auch das Testspiel gegen den Verbandsligisten Eiche Biederitz bestritten hat. Seit Montag zählt Rindert nun ganz offiziell zur Mannschaft. "Der Vorstand hat am Abend zusammengesessen und sich für ein Vertragsangebot ausgesprochen. Dafür sprechen im Fall von Tobias Rindert ja gleich mehrere Gründe", so HV-Präsident Patrick Schliwa.
Zum einen ergibt sich eine neue Konkurrenzsituation bei gleichzeitiger Entlastung des am Kreis gesetzten und zuletzt etwas angeschlagenen Oliver Jacobi. Die langjährige Erfahrung in der Regionalliga, später in der 3. Liga, sprechen dabei natürlich für den 30-jährigen Neuzugang. Auf der anderen Seite gilt Rindert als gebürtiger Staßfurter und langjähriger Spieler des Rot-Weiss-Vorgängers SV Concordia als echte Integrationsfigur, der auch dem Publikum in der Paul-Merkewitz-Sporthalle bestens zu vermitteln sein wird.
Im Übrigen diente das Trainingslager neben der Saisonvorbereitung durch zahlreiche Athletikeinheiten auch ein wenig zur "Selbstfindung". Traditionell setzt sich das Team in der Elbe-Sporthalle zusammen, um die eigenen Zielstellungen für die Saison festzulegen. "Tenor ist, das Ergebnis aus dem Vorjahr zu bestätigen", informiert Schliwa. Im Klartext heißt dies: Platz vier.
Gleichsam verhehlte der Vereinschef aber nicht, dass seitens des Vorstands gegen eine bessere Platzierung nichts einzuwenden sei. Zwar habe die Liga durch die beiden starken Aufsteiger HSG GoGo Hornets (Gotha) und HC Einheit Plauen an Qualität gewonnen, doch verabschiedete sich mit Bad Blankenburg ein Spitzenteam der vergangenen Jahre in Richtung Aufstieg. "Hinzu kommt, dass wir in Sachen Personal in diesem Sommer weitgehend konstant geblieben sind", so Schliwa. Den beiden Neuen, Rindert sowie Felix Dietze, dem der Sprung von der Verbandsliga-Sieben in die erste Mannschaft zugetraut wird, steht mit Enrico Sonntag (Eiche Biederitz) nur ein wirklicher Abgang gegenüber. Mangelnde Eingespieltheit dürfe demnach wohl kaum als Ausflucht für sportlichen Misserfolg dienen.
Auch in Sachen Vorbereitung, die zunächst etwas schleppend anlief, sieht man sich beim HV Rot-Weiss mittlerweile gut aufgestellt. Bis zum Ligastart am Sonnabend, 14. September, mit dem Heimspiel gegen die HSG Freiberg stehen noch drei Testspiele aus (siehe Übersicht). Als echter Härtetest gilt dabei vor allem das Duell gegen die A-Jugend des SC Magdeburg (Bundesliga, Staffel Ost). Einziges Manko: Wer den HV Rot-Weiss vor dem Pflichtspielstart noch einmal in Augenschein nehmen will, muss reisen. "Wir bemühen uns noch um ein Heimspiel", versprach Schliwa. Eine Teilnahme beim morgigen Günter-Schmidt-Gedenkturnier des SV Germania Borne, die im Raum stand, kommt indes nicht zustande. Schliwa: "Das Turnier käme für uns zu kurzfristig".
Das Ergebnis vom gestrigen Testspiel beim SV Langenweddingen (Sachsen-Anhalt-Liga) lag bis zum Redaktionsschluss noch nicht vor.