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Fans des FCM reagieren enttäuscht auf Sicherheitskonzept: "Abwertung der Fankultur"

13.12.2012, 01:18

Magdeburg (dh) l Um zu erfahren, was die Fans des 1. FC Magdeburg über das neue und gestern einschließlich seiner 16 Änderungsanträge abgesegnete Sicherheitspaket für Bundesliga-Spiele denken, reicht ein Blick ins entsprechende Fanforum. Dort wird festgelegt: "Die Fankultur ist tot." Jens Janeck hat diesen Satz sicherlich auch gelesen. Und der Sozialpädagoge und FCM-Fanbeauftragte bestätigt: "Bei den Fans herrscht eine große Enttäuschung."

Die Enttäuschung rührt vor allem daher, dass "das falsche Zeichen gesetzt" wurde. In dem Sicherheitspapier kommen lediglich Maßnahmen im Stadion zur Sprache. "Aber Einlasskontrollen hat es schon immer gegeben", sagt Janeck. Ein weit größeres Konfliktpotenzial liege aber bei der An- und Abreise der Fans, weiß Janeck aus Erfahrung. "Das Thema bleibt völlig unberührt."

Zwar nicht direkt, aber als ausgesprochene Möglichkeit ist festgelegt worden, dass beispielsweise bei sogenannten Risikospielen, die eine erhöhte Polizeipräsenz erfordern, das Kontingent der Gästetickets von zehn auf fünf Prozent der verfügbaren Karten reduziert werden kann. "Das ist eine Abwertung der Fankultur", nennt es Janeck. Letztlich hält es Janeck mit Dirk Zingler, Präsident von Zweitligist Union Berlin, der alle 16 Änderungsanträge mit der Begründung abgelehnt hatte: "Es gibt keinerlei Veranlassung, sich einem wodurch auch immer motivierten politischen Druck zu beugen und zum jetzigen Zeitpunkt symbolisch eine Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, die nie infrage stand."

Heute sind die FCM-Fans zum Diskutieren eingeladen, Christoph Ruf, ein renommierter Sportjournalist ("Süddeutsche Zeitung"), stellt im Fanprojekt an der Gieselerhalle (18 Uhr) nicht nur sein Buch "Ohne Fußball wär\'n wir gar nicht hier" vor, er bittet auch zum offenen Gespräch über das Konzept. Ein Tenor könnte dann lauten, wie jener Fan im Forum schrieb: "Davon lassen wir uns nicht unterkriegen."