Beachvolleyball Flip-Flop-Verbot für Olympia-Journalisten
Havaianas - cooler Name für die handelsüblichen Badelatschen. Brasilien ist und bleibt im Flip-Flop-Fieber, doch nicht für alle.
Rio de Janeiro l Jeder trägt sie, jeder hat sie, und es gibt sie überall: neben der Kasse im Supermarkt, in vielen der unzähligen Geschäfte im chicen Einkaufszentrum Metropolitana im Stadteil Barra oder sogar im Megastore – dem großen Andenkenladen für Olympiabesucher – im nahegelegenen Olympiapark: Badelatschen. Nur heißen die hier cooler: Havaianas.
Die Sandale mit dem Steg zwischen den Zehen hat von Brasilien aus einen unglaublichen Siegeszug um die Welt hingelegt. Inspiriert von den traditionellen japanischen Zori-Sandalen kam 1962 das erste „Schuh“-Modell in Brasilien auf den Markt. 1966 gab’s das Patent für die Gummilatschen. Crocs, die in Deutschland viel bekannter und mit eigenen Geschäften in den Fußgängerzonen vertreten sind, gab es erst 40 Jahre später.
Über viele Jahre waren die „Flip-Flops“ vor allem das Schuhwerk der armen Leute, heute sind die Havaianas dank cleverer Marketingideen gesellschaftsfähig und werden auch im brasilianischen Winter zu fast jeder Gelegenheit getragen: beim Einkaufen, in der Schule, bei der Arbeit. Rund 190 Millionen Paar gehen jährlich über die Ladentheke – damit kauft jeder Brasilianer statistisch gesehen jedes Jahr ein Paar. Auch Gisele Bündchen und Alessandra Ambrosio – die Top-Models – waren schon mit den flachen und bequemen, aber nicht sonderlich sexy Latschen zu sehen.
Absolute Hoheitsgebiete für Havaianas – das Olympiamodell Slim Rio kosten 42 Real (rund 14 Euro) – sind die Traumstrände wie Ipanema. Auch die Besucher in der Beachvolleyball-Arena – dem Herz der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro – strömten die ersten Tage mit den leichten Tretern in die fantastisch gelegene Arena. Auch wir Journalisten nutzen die sommerlichen Temperaturen gern mal zu einem Besuch im etwas legeren Outfit, werden aber am Medieneingang überraschend gestoppt: „Chineolos e sandálias não são permitidos nas áres de midia“ steht da – „Flip-Flops und Sandalen sind im Medienbereich nicht erlaubt“. Havaianas immer und überall – das gilt leider ausgerechnet derzeit nicht für den absoluten Hotspot der Copacabana.
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