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Fußball Kein Happy End im Friedensstadion

Auch im vierten Versuch hat Germania Halberstadt den Gewinn des Landespokals verpasst. Gegen den Halleschen FC hieß es am Sonnabend 0:2.

Von Florian Bortfeldt 27.05.2019, 01:01

Halberstadt l Die Saalestädter eroberten den „Pott“ damit zum neunten Mal und sind dem Rekordsieger 1. FC Magdeburg mit insgesamt zehn Titeln dicht auf den Fersen.

Bereits vor neun Jahren trafen beide Teams im Endspiel aufeinander. Gern hätte die Germania, mit ihrem scheidenden Trainer Maximilian Dentz, das 2:3 von Sangerhausen bei den eigenen Fans komplett vergessen gemacht. Aber nach den ähnlich knappen Final-Niederlagen gegen den FCM (2013, 2017) wurde daraus nichts, Germania muss weiterhin auf den ganz großen Triumph warten.

Durch den vierten Platz der Hallenser in der 3. Liga waren beide Teams für die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal qualifiziert. Im direkten Duell auf dem Rasen wirkte der Favorit über weite Teile müde und ideenlos, auch wenn die ersten Aktionen noch den „Chemikern“ gehörten. Braydon Marvin Manu probierte es per Vollspannstoß. Im weiteren Verlauf machte sich der Offensivspieler wenig Freunde, protestierte er doch nach Zweikämpfen oder Laufduellen zu lebhaft und grundlos.

Nach 15 Minuten waren die Vorharzer da und dem ersten Treffer sehr nah. Lucas Surek marschierte allein mit dem Ball aufs Tor, beim Abschluss fehlte ihm die Präzision. Dann wurde es zäh, Halle hielt sich vornehm zurück. Für die nächsten Höhepunkte sorgte erneut Germania. Nach einem Konter über Denis Jäpel kam Dennis Blaser zum Abschluss. Auch hier fehlte es an Präzision – spielte den Gastgebern die Nervosität, der Respekt ein Schnippchen? Es hatte den Eindruck. Im Ligaalltag passierten den Halberstädtern diese kleinen, aber am Ende entscheidenden Fehler jedenfalls zuletzt nicht.

Halles beste Möglichkeit im ersten Durchgang vergaben erst Pascal Sohm und im zweiten Versuch Kapitän Sebastian Mai, der für den angeschlagenen Jan Washausen die Binde trug. Der „Underdog“ aus Halberstadt konnte zur Pause ein positives Fazit ziehen. Der Innenblock um Leon Heynke und Philipp Harant hatte die gegnerische Offensive im Griff.

Nach dem Kabinengang stellte HFC-Coach Torsten Ziegner um, Mai rückte in die Viererkette. Der „Herr im Ring“ war aber Germania. Zunächst musste sich Keeper Tom Müller gegen den Ex-Hallenser Benjamin Boltze nach dessen Freistoß strecken, fünf Minuten später scheiterte der nächste Halberstädter mit HFC-Vergangenheit. Nach genialem Zusammenspiel mit Surek wirkte der Abschluss von Alexander Schmitt aus bester Position zu überhastet.

Mit der Einwechslung Marvin Ajanis (60.), der künftig in der 2. Bundesliga kicken wird, kam der HFC in Fahrt. Er sorgte für Schwung nach vorne. Das 0:1 fiel nach einem Abwehrfehler des VfB. Heynke und Hendrik Hofgärtner behinderten sich gegenseitig, der Ball fiel direkt vor die Füße von Bentley Baxter Bahn. Aus zwölf Metern jagte er die Kugel ins Netz. Sehenswert war auch der zweite HFC-Treffer. Manu und Björn Jopek legten für Ajani auf. Der 25-Jährige legte den Ball ins obere Eck.

Geleitet wurde das Finale erstmals von einer Frau. Miriam Schweinefuß aus Rieder hatte vom FSA den Zuschlag bekommen.

Torsten Ziegner sah „kein gutes Spiel seiner Mannschaft. Das lag an den aufopferungsvoll kämpfenden Halberstädtern. Sie haben uns das Leben schwer gemacht, sind mit großer Leidenschaft angetreten.“ Dentz erkannte die Stärke des Drittligisten an: „Wir haben es 65 Minuten lang richtig gut gemacht. Am Ende war der Sieg für den HFC aber verdient.“

Germania Halberstadt – HFC 0:2 (0:0)

Germania Halberstadt: Guderitz - Hofgärtner, Twardzik, Heynke, Surek, Blaser, Schulze (66. Messing), Boltze, Schmitt, Harant (79. Ludwig), Jäpel (81. Grzega)

Hallescher FC: Müller - Schilk, Kastenhofer (46. Pagliuca), Landgraf - Bahn (87. Arkenberg), Jopek, Lindenhahn (60. Ajani), Heyer - Sohm, Manu, Mai

Schiedsrichterin: Miriam Schweinefuß (Rieder) Zuschauer: 1 624

Tore: 0:1 Bentley Baxter Bahn (67.), 0:2 Marvin Ajani (81.)